Feuerwehr rät zu Vorsicht Die Waldbrandgefahr bleibt hoch

Leverkusen · Regenfälle bringen keine durchschlagende Entlastung. Noch kein Grillverbot für Parks.

 Feuerwehr- einsatz an der Bahnstrecke am Ostersonntag.

Feuerwehr- einsatz an der Bahnstrecke am Ostersonntag.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Großbrand am Bahndamm am vergangenen Wochenende hat es gezeigt: es ist viel zu trocken, Feuer können sich in Windeseile ausbreiten. Deshalb bittet die Feuerwehr eindringlich, in Grünflächen, Parkanlagen und Wäldern vorsichtig zu sein. „Das Jahr hat mit dem Großbrand am Bahndamm nicht gut angefangen“, sagt Feuerwehrchef Hermann Greven. „Das zeigt, dass die Vegetation sehr trocken über den Winter gekommen ist.“ Zumal der Brand in Leverkusen nicht der einzige war. In Hilden brannte der Stadtwald, und auch aus anderen Städten und Bundesländern hörte man ähnliche Berichte.

Selbst wenn es jetzt etwas regnen würde, würde sich die Situation erst einmal nicht entspannen. „Dazu bräuchten wir schon richtig kräftigen Dauerregen“, sagt Greven. Der Feuerwehr bleibt deshalb nichts anderes übrig, als sich zu wappnen. „Wir haben eine spezielle Ausrüstung und Fahrzeuge, mit denen wir Waldbrände bekämpfen.“ Während es in Deutschland zwar keine Löschflugzeuge gibt, können aber im Notfall sogenannte Außenlastbehälter zum Einsatz kommen, die an Hubschrauber gehängt werden. „Da kommt es aber auf die Größenordnung des Feuers an“, sagt Greven.

Wird die Feuerwehr alarmiert, wird zuerst einmal die Situtation erkundet. „Je nach Lage wird dann nach-
alarmiert“, sagt Greven. Wenn das Land die höchste Waldbrandwarnstufe 5 ausgibt, gibt es regelmäßig Erkundungsflüge, vor allem über dichte Wälder. „Das dient zum einen dazu, Brände schnell zu erkennen, zum anderen werden so die Einsatzkräfte geleitet.“ Doch noch ist es laut Greven nicht so weit.

Wie hoch in Leverkusen die Waldbrandwarnstufe ist, richtet sich laut Stadt nach dem Brandgefährdungsindex (Graslandfeuerindex) des DWD (Deutschen Wetterdienst) für Köln-Stammheim. Das ist die nächstgelegene Station, mit Auswirkungen auf öffentliche Flächen in der Stadt. Aktuell ist Stufe 3.

Ab Erreichen der Stufe 4 wird ein Grillverbot auf öffentlichen Flächen, etwa in städtischen Parks, durch das Ordnungsamt täglich geprüft. Das Eintreten von Stufe 4 allein hat aber nicht bereits zwingend das Aussprechen eines Grillverbotes zur Folge, teilt die Stadt mit. Entscheidend sind vielmehr die Begleitumstände, sprich, es kommt zusätzlich darauf an, ob und wieviel Regen an den in Stufe 4 kategorisierten Tagen fällt oder ob beispielsweise die Vegetation durch eine vorhergehende Trockenperiode bereits sichtbar ausgetrocknet ist.

Durch diesen Bewertungsspielraum ist es möglich, dass in einer Periode an mehreren Tagen, die in die Stufe 4 fallen, noch kein Grillverbot ausgesprochen werden muss, während in einer anderen Periode bereits am zweiten oder dritten Tag der Stufe 4 ein Grillverbot verhängt wird. Aktuell hat die Stadt noch kein Grillverbot verhängt.

Dennoch sollten alle einige wichtige Hinweise beachten, mahnt Hermman Greven. Im Wald sollte nicht geraucht und schon gar keine Zigarettenkippen hinterlassen werden. Gleiches gilt für Glas. Verboten sind auch offene Feuer und das Grillen. Zudem sollten Zufahrtswege freigehalten und Autos nur auf befestigten Wegen abgestellt werden. „Und im Ernstfall gilt wie immer: 112 wählen“, betont Hermann Greven.

(cebu)
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