Leverkusen Die Mona Lisa in 60 virtuosen Varianten

Leverkusen · In der Wasserburg Haus Graven gibt es noch bis Montag die Werke 18 zeitgenössischer Künstler zu sehen.

 Kurator Colmar Schulte-Goltz (li) und Künstler David Uessem vor seinem Bild, das eine der vielen Mona-Lisa-Variationen ist.

Kurator Colmar Schulte-Goltz (li) und Künstler David Uessem vor seinem Bild, das eine der vielen Mona-Lisa-Variationen ist.

Foto: RM- (ARCHIV)

500 Jahre ist sie alt - und sie hat nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt: die Mona Lisa und ihr berühmtes Lächeln. Noch bis Pfingstmontag ist sie in sechzigfacher Ausführung in der Wasserburg Haus Graven zu sehen. 18 zeitgenössische Künstler haben sich mit Leonardo da Vincis Meisterwerk auseinandergesetzt und das Porträt der geheimnisvollen Dame in die Gegenwart transferiert. Was dabei herauskam, ist sehenswert. Colmar Schulte-Goltz, Kunsthistoriker und Galerist aus Essen hat die Ausstellung in dem historischen Gemäuer initiiert. Der Eintritt ist frei.

Sie zeigt das bekannte Porträt schemenhaft verschleiert in pastelligen Farben von Sebastian Herzau, in düsteren Fluten zerfließend von Burkhard Driest oder als imposanten großen Holzkopf, der von seinem Podest geholt neben einem Baustumpf mit goldener Oberfläche steht und dem Besucher nahezu verschmitzt zulächelt - eine Arbeit des Bildhauers Roger Löcherbach.

Zu welchen Abstraktionen kreative Köpfe fähig sind, zeigt die Konzeptkünstlerin und Bildhauerin Angela Schilling. Die Schießsportlerin hat Löcher in drei Metallplatten geschossen, durch die den Betrachter Teile der lächelnden Mona Lisa anschauen. Damit hat sie eine eigene Form der Ikone geschaffen. Wer das sagenumwobene Schmunzeln der Mona Lisa zu seinem eigenen machen will, kann sich zudem eine von Angela Schilling geschaffene Silberbrosche ans Revers heften. Darauf ist das Lächeln der Mona Lisa bogenförmig mit Perlen angedeutet.

Auch sonst ist das pittorekse Kleinod im Langenfelder Stadtteil Wiescheid, der direkt an Solingen grenzt, einen Besuch wert. Haus Graven ist ein im Wald gelegener U-förmiger Bruchsteinbau, der an drei Seiten von breiten Wassergräben umgeben ist.

Bei dem heutigen Gebäude handelt es sich um die Mitte der im 17. Jahrhundert erbauten Vorburg, die an ihren Ecken hervortretende Viereckstürme mit Pyramidendächern besitzt. Das Wappen der Grafen von Mirbach über dem Hauptportal gibt gemeinsam mit der Jahreszahl 1656 Auskunft über das Errichtungsdatum und die Bauherren. Von dem einstigen Herrenhaus mit seinen sechs Türmen ist nichts mehr erhalten. Es soll 1790 abgebrochen worden sein.

Info Die Ausstellung ist samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Mittwochs bis freitags ist das Burggelände nebst Café von 13 bis 18 Uhr offen, samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr.

(RP)
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