Leverkusen 1000 Biersorten und fünf Süddeutsche

Leverkusen · Sie ist längst eine Institution. Seit 22 Jahren dreht sich bei ihr an vier Tagen im Sommer alles um den Gerstensaft. Die Opladener Bierbörse ist im Veranstaltungskalender so verankert, dass ihr solch Nebensächlichkeiten wie eine Wirtschaftskrise nichts anhaben können.

"In vielen Gaststätten oder Einrichtungen, die wir beliefern, sind Umsatzrückgänge von 20 Prozent zu verzeichnen", verrät Mevludin Dzeladini von der Ganser-Brauerei. Die hat gerade ihr Engagement bei der Bierbörse vertraglich verlängert. Den Grund dafür nennt Organisator Werner Nolden: "Wir gehen von gleichen oder leicht verbesserten Umsätzen aus."

Stimmt das Wetter, werden von Freitag, 7. August, bis Montag, 10. August, wohl wieder 250.000 Gäste oder mehr zur Schusterinsel strömen. Magisch angezogen von 1000 Biersorten aus 75 Ländern sowie einem Bühnenprogramm, das neben Stammgast Guildo Horn diesmal fünf Neuzugänge aus dem Süddeutschen vorsieht: "Ich erwarte, dass 10.000 Frauen sich vor der Bühne drängen — nachdem sie ihre Männer an den Bierständen abgeliefert haben", preist Nolden den Auftritt der Münchener Freiheit an.

Für die Bier-Vielfalt sorgen zu einem Großteil erneut Uwe Greite und Paul Lindenberg vom "Haus der 131 Biere" in Hamburg. Der Name ist indes etwas veraltet und irreführend. "Inzwischen haben wir über 630 Biere", erzählt Greite. Anbieten wird er diesmal wieder: Kirsch-, Frucht-, Honig-, Chili-, Ginseng-Biere sowie Biere aus New York, Israel, Singapur, Shanghai, Sri Lanka. Fans der Comic-Serie "Simpsons" bekommen bei Greite und Lindenberg auch Duff-Bier.

Zudem hat Nolden die Bierbörse um zwei Attraktionen erweitert: So macht eine mobile Brauerei Station an der Schusterinsel, wo das (bereits vorgereifte) Bier aus vier großen Kesseln gezapft wird. Schwindel erregend mutet das in Bielefeld verpflichtete "Bier-Karussell" an: Auf das Grundgerüst eines ausgedienten Karussells wurden in der Mitte eine Theke und außen herum kreisförmige rotierende Sitze für die Gäste angebracht.

Aufbau hat begonnen

Die Aufbauarbeiten für die 23. Auflage der Bierbörse haben bereits begonnen: Gestern ging es um die Wasserversorgung, heute kommt der Strom dran, morgen soll das Aufstellen des großen Zirkuszeltes in Angriff genommen werden. Für alle, die mit dem Auto zur Börse kommen, gibt es Parkplätze im Parkhaus Kantstraße (1,50 Euro pro Tag) oder beim ehemaligen Goetze-Werk (kostenlos). Für jene, die den Wagen stehen lassen, hat die Wupsi erneut ihr Bierbörsen-Ticket (Hin- und Rückfahrt plus ein Kölsch für fünf Euro) ins Programm genommen und zwei weitere Fahrten Richtung Wiesdorf nach Mitternacht in den Extra-Fahrplan aufgenommen (Abfahrt: ab Wupperbrücke).

Nachdem im vorigen Jahr zwei Äste während der Veranstaltung abbrachen und zu Boden krachten (ernsthaft verletzt wurde niemand; Nolden zahlte einer Bürrigerin aber 1500 Euro Schmerzensgeld), haben Mitarbeiter vom Fachbereich Stadtgrün nun alle Bäume um die Schusterinsel unter die Lupe genommen. "Die Kastanien machen einen sicheren Eindruck", sagt Leiter Lothar Schmitz. Ein Restrisiko bleibe indes. "Aber das gilt genauso für jeden Spaziergang im Wald."

Programm Freitag, 7. August: Black Shadows (16.45 Uhr), Fassanstich (17 Uhr), Wallstreet (20 Uhr); Samstag, 8. August: Mongo Raxx (15 Uhr), Jukebox Heroes (20 Uhr), Sonntag, 9. August: Living Planet (16 Uhr), Münchener Freiheit (20 Uhr), Höhenfeuerwerk (22.30 Uhr); Montag, 10. August: Guildo Horn (20.30 Uhr).

(RP)
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