Leichlingen Stadt gibt Müllentsorgung ab

Leichlingen · Ab Januar 2012 liegt das Abfahren von Hausmüll in Händen des Bergischen Abfallwirtschaftsverbands (BAV). Die Gebühren für die Stadt sollen um einen "fünfstelligen Betrag" sinken. Gestern wurde der Vertrag unterzeichnet.

 Vertragsunterzeichnung im Trauzimmer des Rathauses: (vl.) BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths, Landrat Rolf Menzel, Bürgermeister Ernst Müller und Stadtkämmerer Horst Wende.

Vertragsunterzeichnung im Trauzimmer des Rathauses: (vl.) BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths, Landrat Rolf Menzel, Bürgermeister Ernst Müller und Stadtkämmerer Horst Wende.

Foto: UWe Miserius

Dass Mülltonnen geleert und Abfallsäcke eingesammelt werden, ist Sache der Stadt. Was mit dem Müll geschieht, dafür ist hingegen der Kreis zuständig. So die Grundlage des komplizierten Müllsystems in Nordrhein-Westfalen, das auch Leichlingen bisher betrifft. Über die Verwertung des Mülls entscheidet der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) für den Rheinisch-Bergischen Kreis zwar bereits — doch der Berg des überflüssigen Verwaltungsaufwandes ist damit noch immer massiv. Weiter abgetragen werden soll er ab Januar 2012: Dazu unterzeichneten Stadtvertreter und BAV gestern einen Vertrag, nach dem auch das Einsammeln und der Transport künftig Aufgabe des Verbands wird.

Weniger Personal in Verwaltung

Der BAV mit Sitz in Engelskirchen ist für die Beseitigung des Abfalls von 21 Kommunen verantwortlich, vor Leichlingen haben vier Städte bereits auch ihre Entsorgungspflichten abgegeben.

Das bisherige Fazit: Die Verwaltungen wurden dadurch entlastet. Auch die Einwohner, sagte Bürgermeister Ernst Müller (SPD) gestern, sollten durch die Zusammenführung der Aufgaben profitieren: "Die Systeme sind von Stadt zu Stadt so unterschiedlich, dass Sie eigentlich erstmal ein Seminar bräuchten, wenn Sie umgezogen sind."

Aus der Zusammenarbeit der Kommunen über den BAV erhofft er sich daher, dass das Vorgehen stärker angeglichen werden kann. Die Stadt behält indes über einen Beirat ein Mitspracherecht: "Wir geben nur Empfehlungen", betont BAV-Geschäftsführerin Monika Lichtinghagen-Wirths. "Es passiert nichts, was nicht zuvor mit Leichlingen abgesprochen wurde", versichert auch Landrat Rolf Menzel in seiner Funktion als stellvertretender BAV-Verbandsvorsteher.

Ausführender Abfallentsorger in Leichlingen bleibt nach wie vor der Containerdienst Reloga. Nach der Vergütung gefragt, die die Stadt für die übertragene Aufgabe an den BAV leisten muss, sagte Stadtkämmerer Horst Wende, die Kosten für die Stadt würden um einen "fünfstelligen Betrag" sinken.

Grund dafür ist die Einsparung von Personal. In der Steuerabteilung etwa, in der drei Stellen mit dem Thema Abfall befasst sind, fällt eine künftig weg. Müller versicherte jedoch: "Entlassen wird niemand." "Wir haben Bedarf an allen Ecken und Enden im Haus", bekräftigte auch der Kämmerer.

Dass die BAV an der Leichlinger Abfallentsorgung stärker als bislang beteiligt ist, bedeutet für Bürgermeister Müller übrigens keineswegs nur eine Erleichterung für die Stadtkasse. "Positive Signale" sieht er vom Verband zudem für die Verlagerung des Wertstoffhofes (wir berichteten). Nach gut einem halben Jahr der Debatte um dessen Verlegung ins Gewerbegebiet Bremsen gab sich Müller vor dem Haupt- und Finanzausschuss am Abend zuversichtlich: "Ich bin guter Dinge, dass das noch in dieser Woche geregelt wird."

(RP)
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