Handball Langenfeld kommt immer besser in Schwung

Langenfeld · Der Handball-Oberligist gewann beim Titelkandidaten Borussia Mönchengladbach dank einer Leistung voller Leidenschaft mit 26:22.

 Pure Freude: Torhüter Tobias Geske und die Langenfelder Oberliga-Handballer hatte ja nach dem Sieg in Mönchengladbach etwas zu feiern.

Pure Freude: Torhüter Tobias Geske und die Langenfelder Oberliga-Handballer hatte ja nach dem Sieg in Mönchengladbach etwas zu feiern.

Foto: Ralph Matzerath

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) ist offensichtlich auf dem besten Weg, seinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Nachdem der sehr durchwachsene Saisonstart einige Zweifel gesät und die Mannschaft sogar in die Nähe des gefährlichen Tabellenkellers geführt hatte, begann das Team von Trainer Leszek Hoft mit dem Comeback - 30:20 beim ART Düsseldorf, 37:28 gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken. Noch deutlich höher einzuschätzen war jetzt aber der dritte Sieg hintereinander, denn die SGL setzte sich bei Borussia Mönchengladbach dank eines Auftritts voller Leidenschaft mit 26:22 (11:9) durch. Weil die Gastgeber zu den Meisterschafts-Favoriten gehören, muss der Sieg als echte Überraschung gelten. Und Trainer Hoft zeigte sich angemessen begeistert. "Das war eine der besten Leistungen", sagte der Coach. Nach kurzem Überlegen korrigiert er sich ein wenig: "Vielleicht auch die beste."

Weil sich das vorherige Spiel aus einer unteren Klasse verzögert hatte, musste der Anpfiff zur Oberliga-Partie nach hinten geschoben werden. Dann stand für die Gäste plötzlich ein weiteres Problem auf der Tagesordnung. "Die haben darauf bestanden, dass wir uns nur mit ihrem Harz einwerfen", sagte Hoft, dessen Spieler passend dazu mit Mönchengladbacher Bällen versorgt wurden. Hoft: "Da war viel zu wenig Luft drin." Für die Langenfelder betätigte sich kurzerhand der wegen einer Erkrankung nicht einsatzfähige Max Adams als Materialwart, indem er das erforderliche Aufpumpen der Bälle übernahm.

"Das alles hat uns zusätzlich motiviert", sagte der SGL-Coach. Auf dem Feld ließ sich Langenfeld von den äußeren Umständen tatsächlich nicht beeindrucken. Vor allen Dingen die 5:1-Abwehr arbeitete so wirkungsvoll, dass der sonst rund 30 Tore pro Spiel produzierende Angriff der Borussia nur einen Teil der üblichen Wirkung entfalten konnte. Besonders die Leistung seines vorgezogenen Deckungsspielers Vinzenz Preissegger hatte es Hoft angetan: "Weltklasse." Im Verbund mit den konsequent arbeitenden und von Abwehrchef Andreas Nelte dirigierten Teamkollegen hielt Preissegger die Offensive der Borussia bis zur Pause bei neun und bis zum Schlusspfiff bei 22 Treffern.

Trotzdem drohte der SGL die Partie zu entgleiten, weil sie sich direkt nach der Pause zwei Tempogegenstöße einfing. Darüber hinaus zählte der aus Langenfelder Sicht korrekt erzielte Treffer von Tim Schickhaus nicht und Rückraumspieler Sven Kniesche musste eine Zwei-Minuten-Strafe hinnehmen. Beim 13:15 (40.) und 15:17 (44.) lagen die Gäste sogar hinten, bevor es nach dem 20:20 (50.) in eine aufregende Schlussphase ging - die Langenfeld das Happy End brachte.

Übers 22:20 (54), 23:21 (56.) und 23:22 (57.) legte die SGL das 24:22 vor (58.). Jetzt nahm die Borussia eine Auszeit - und Langenfeld rechnete hier mit einer offensiven (Mann-) Deckung. Weil Mönchengladbach jedoch erstaunlich defensiv blieb, konnten die Gäste ihre Angriffe konzentriert zu Ende vortragen. Dass Sven Kniesche mit dem 25:22 (59.) die Entscheidung schaffte und Frederic König (60.) mit dem 26:22 (60.) den Schlusspunkt setzte, passte dann optimal ins Bild. Kniesche war durch acht Tore der beste SGL-Werfer und König nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte durch fünf Tore ebenfalls ein wertvoller Baustein. Weil die Mannschaft insgesamt auf dem besten Weg ist, ihre eigenen Ansprüche zu erfüllen, freut sie sich auf die nächste Aufgabe. Am Samstag (17.30 Uhr) kommt immerhin der Tabellenführer TV Aldekerk.

SGL: Hanke, Geske - Thöne, Heider, Preissegger (3), T. Lipperson, Schickhaus (1), Herff (1), L. Lipperson, Kniesche (8), Stolley (3), König (5), Eich (3/3), Nelte (2).

(RP)
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