Monheim Investor sammelt Ideen fürs Rheinufer

Monheim · Das Baurecht für ein Ufergrundstück unterhalb der Kulturraffinerie ist da. Und das wollen weder die Stadt noch der Investor aufgeben.

 Unterhalb der Festhalle gibt es Baurecht. Investor Rainer Kohl plant neu

Unterhalb der Festhalle gibt es Baurecht. Investor Rainer Kohl plant neu

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Investor Rainer Kohl hat sein Interesse an dem Rheingrundstück unterhalb der Kulturraffinerie 714 noch nicht aufgegeben. „Es gibt verschiedene Überlegungen, was dort entstehen könnte“, sagt Kohl auf Nachfrage. Die Opposition im Planungsausschuss macht das stutzig. „Wir geben doch nicht etliche Millionen Euro für den Ausbau der Kulturraffinerie aus. Und dann wird die Aussicht verbaut“, schimpfte Michael Nagy (CDU) im Ausschuss, der die nötige  Bebauungsplanänderung (84M) für die Kulturraffinerie beschlossen hat (mit Peto-Mehrheit). Er fürchtet, dass vor der Kulturraffinerie, direkt am Rhein, Häuser entstehen könnten.

Baurecht für den 175 Meter langen und etwa 20 breiten Streifen entlang des Rheinufers liegt vor. Das könne weiter genutzt werden, sagt  Investor Kohl, der auch das Comfort-Hotel gebaut und inzwischen wieder verkauft hat.

2016 war Kohl mit seinen Plänen für den Bau des Rheinanlegers (Projekt LO 6 Future) – ein Büro- und Gastronomiekomplex, der bis ins Wasser hineinreichen sollte – gescheitert, weil die Bezirksregierung dieses Vorhaben nicht genehmigen wollte. Kohl klagte, bislang erfolglos. Er gab das Grundstück an die Eigentümerin zurück, die NRW Urban GmbH; mit der Option, es wieder zu erwerben, wenn ein neuer Plan vorliegt. Der ist in Arbeit. Peter Kramer, Projektleiter der Landesgesellschaft, bestätigt das. „Wir sind im Gespräch mit Rainer Kohl“, sagt er. Konkrete Pläne lägen jedoch noch nicht vor. „Wir warten darauf“, sagt Kramer. Erst wenn diese sich als genehmigungsfähig erweisen würden, würde die Urban GmbH das Grundstück wieder an Kohl verkaufen.

„Ich sammele gerade Informationen“, sagt Kohl. Denn er will weder ein Projekt initiieren, das in Konkurrenz zu der in Umsetzung befindlichen Kulturraffinerie 714 steht, noch will er den Blick von dort auf den Rhein verstellen. Dass am Rheinufer Wohnungen entstehen könnten, wie von der CDU befürchtet, weist er zurück. Der gültige Bebauungsplan erlaubt, auf 175 Metern in der Länge und 16,5 Metern in die Tiefe zu bauen. Gebäude dürften 14 Meter hoch werden, auch Stellplätze sind in diesem Bebauungsplan vorgesehen. Doch die Hürden sind hoch, dort etwas Genehmigungsfähiges zu bauen. Für das Kohl-Projekt Rheinanleger hatte die Bezirkregierung die wasserrechtliche Genehmigung verweigert. Egal, was jetzt dort entsteht, es muss hochwassertauglich sein. „Wir bauen derzeit an vielen Stellen zugleich“, sagt Monheims Planungs-Chef Thomas Waters. Und: „Ja. Die Stadt will das Baurecht nicht verfallen lassen.“ Aber möglicherweise käme die Uferbebauung erst nach Fertigstellung der Kulturraffinerie. Sollten Stadt und/oder Kohl keine praktikable Lösung finden, wird die NRW Urban das Ufer befestigen müssen. Diese Befestigungsarbeit hätte Kohl beim Bau des Rheinanlegers 2016 übernommen. Bürgermeister Daniel Zimmermann bekräftigte in der Ausschusssitzung, dass man geltendes Baurecht nicht aufgeben wolle. Gewerbe direkt am Rhein anzusiedeln sei möglich. Man sei im Gespräch mit dem Investor. Außerdem stamme der Bebauungsplan 105m noch aus Zeiten, als die Peto keine Mehrheit hatte.

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