Langenfeld Mehr Grün für den Immigrather Platz

LANGENFELD · Am Donnerstag beschließen die Stadtpolitiker zweier Fachausschüsse über die Neugestaltung des Immigrather Platzes.

 Nach dem Vorentwurf des Aachener Büros MWM soll der Immigrather Platz von Grund auf neu geordnet werden. 

Nach dem Vorentwurf des Aachener Büros MWM soll der Immigrather Platz von Grund auf neu geordnet werden. 

Foto: Planungsgruppe MWM

Schön ist anders. Was Fußgängern, Radlern und Autofahrern beim Passieren des Immigrather Platzes längst bewusst ist, hatte der Kölner Stadtplaner Dominik Geyer vor vier Jahren als vernichtendes Expertenurteil so ausgedrückt: „Der Immigrather Platz strahlt weder eine angenehme Atmosphäre aus, noch besitzt er Aufenthaltsqualität.“ Das soll sich demnächst ändern. Am Donnerstag diskutieren und beschließen die Stadtpolitiker des Planungs- sowie des Bau- und Verkehrsausschusses in einer gemeinsamen Sitzung über einen Gestaltungsentwurf der Aachener Planungsgruppe MWM (siehe Infobox).

Im vergangenen Juni hatten MWM und das Leverkusener Ingenieurbüro ISA-Plan den Ratsparteien an gleicher Stelle zwei miteinander konkurrierende Vorentwürfe für einen Umbau des von etlichen Spielhallen und einem Kreisverkehr dominierten Platzes vorgestellt. Die Aufgabe: Menschen zum Kommen und zum Verweilen in einem ansprechenden Ortsteilzentrum zu animieren – mit einem Lebensmittelmarkt als neuen Anziehungspunkt. Nach einer Bürgeranhörung im September durften die beiden vom Rathaus beauftragten Ingenieurbüros ihre Vorschläge noch einmal überarbeiten.

Zur gemeinsamen Ausschusssitzung empfehlen die städtischen Chefplaner den von MWM aufgrund der Kritik in der Bürgerversammlung abgeänderten Vorentwurf als Grundlage der Neugestaltung. „Wir wollten Platz schaffen“, beschrieb MWM-Geschäftsführer Jan Siebenmorgen im Gespräch mit unserer Zeitung den eigenen Ansatz. Der  zergliederte und zugestellte Immigrather Platz werde von Grund auf neu geordnet. Den Kreisel möchte MWM um einige Meter versetzen und mit Grünflächen umranden. „Wichtig ist uns eine Gleichbehandlung der beiden Platzseiten“, betonte Siebenmorgen.

Auf einer ebenen Verkehrsfläche ohne Bordsteine werden die beiden gegenläufigen Fahrspuren durch lange Verkehrsinseln getrennt, die überall ein gefahrloses Überqueren ermöglichen. MWM hat 160 Stellplätze für Autos vorgesehen, überwiegend auf einem Großparkplatz beim geplanten Supermarkt im südlichen Bereich. Langenfelds Chefplaner Ulrich Beul hebt als Plus im Vergleich zu Mitbewerber ISA-Plan „die zentrale Straßenführung“ heraus. Damit gewinne MWM auf beiden Seiten „deutlich mehr Raum vor den Gebäuden, die den Immigrather Platz begrenzen“.

Zudem hätten die Aachener nach der Kritik bei der genannten Bürgerversammlung im Vergleich zu ihrem Erstentwurf mehr Grün eingeplant. „Wir werden prüfen, ob wir von den heutigen Bäumen den ein oder anderen erhalten können“, sagt Siebenmorgen. Ursprünglich hatte MWM sämtliche Bäume abholzen wollen.

Ein Betreiber für den Lebensmittelmarkt steht laut Planungsamtsleiter Stephan Anhalt trotz laufender Gespräche mit Interessenten immer noch nicht fest. „Es wäre ideal, ihn vor der Umgestaltung zu kennen und die Anordnung der Parkplätze mit ihm abzustimmen. Aber notfalls ist die Umgestaltung auch so möglich, gegebenenfalls in Teilabschnitten.“ Anhalt rechnet mit einem Baubeschluss im kommenden Jahr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort