Mobile Redaktion Immigrather Platz soll Ortsteil neu beleben

Langenfeld · Bei der Mobilen Redaktion der RP steht die im Stadtrat beschlossene Neugestaltung des Platzes nach Plänen des Büros MWM im Mittelpunkt.

 Über Immigrath plauderten (v.r.) Wendt Gustav Scheffels sen., Wendt Gustav Scheffels jun., Barbara Zwank-Mielke, André Sersch, Johannes Spieth und andere Teilnehmer der Mobilen  Redaktion mit RP-Lokalchef Stephan Meisel.

Über Immigrath plauderten (v.r.) Wendt Gustav Scheffels sen., Wendt Gustav Scheffels jun., Barbara Zwank-Mielke, André Sersch, Johannes Spieth und andere Teilnehmer der Mobilen  Redaktion mit RP-Lokalchef Stephan Meisel.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Immigrather warten mit Vorfreude auf die Umgestaltung der alten Ortsmitte. Monika Sablowski wohnt in dem großen Mehrfamilienhaus am Immigrather Platz und hatte es gestern zur Mobilen Redaktion der Rheinischen Post unter ihrem Balkon nicht weit. Der Entwurf der Aachener Planungsgruppe MWM, der Fußgängern mehr Raum und nette Verweilmöglichkeiten geben soll, gefalle ihr, sagt Sablowski am RP-Stehtisch. Zugleich wirft die Rentnerin in die Runde, dass sie seit 40 Jahren  gerne am Immigrather Platz wohne.

Dass diese Gegend seit August 2018 als „gefährlicher Ort“ nach dem Polizeigesetz eingestuft ist, ändere daran überhaupt nichts, betont Sablowski. „Als Frau kann ich hier auch spätabends ohne Probleme und ohne Angst entlanggehen. An anderen Stellen in Langenfeld wie etwa in der Nähe der S-Bahnhöfe würde ich das nicht tun.“

 Rechts-vor-links-Schilder stehen an der Goethe-/Schillerstraße und Burgstraße nur in nördlicher Richtung, nicht südwärts.

Rechts-vor-links-Schilder stehen an der Goethe-/Schillerstraße und Burgstraße nur in nördlicher Richtung, nicht südwärts.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Das bestätigt der Ur-Immigrather Geschäftsmann Wendt Gustav Scheffels. Die genannte Einstufung werde, so sein Eindruck, oft missverstanden. Hintergrund ist bekanntlich das verschärfte Vorgehen der Polizei in ganz NRW gegen kriminelle Clans. Manche der Bistros und Spielhallen gelten als Treffs zum Verabreden von Straftaten. An den so festgelegten gefährlichen Orten können die Ordnungshüter jederzeit Betriebe und Menschen kontrollieren. Dass dies seither mehrfach auch in Form von Großrazzien getan wurde, befürwortete die Gesprächsrunde gestern einhellig.

Die beiden CDU-Ratsmitglieder Barbara Zwank-Mielke und André Sersch äußern bei der Mobilen Redaktion ihre Hoffnung, dass die Stadtverwaltung den laufenden Rechtsstreit mit Betreibern von Spielhallen und Wettbüros gewinnt und sich deren Zahl nach der gesetzlich neu festgeschriebenen Abstandsregelung in diesem Viertel bald verringert. Wie die beiden Stadtpolitiker hofft auch Scheffels, dass endlich ein Betreiber für einen Supermarkt am Immigrather Platz gefunden wird, der für die anstehende Umgestaltung fest vorgesehen ist. Der sei auch für gehbehinderte Anwohner wichtig. „Früher gab es hier sogar drei Lebensmittelläden: Liesendahl, Lohmann und Vogel.“

Vielleicht ein richtiger Bio-Supermarkt, der nicht nur Anwohner anziehen würde? Grünen-Politiker Johannes Spieth wäre, wie er in der Runde sagt, sehr dafür. An dem im Februar von der Ratsmehrheit befürworteten Vorentwurf von MWM stört ihn, dass für die Neugestaltung des Immigrather Platzes die heutigen Bäume wohl abgeholzt werden. „Es kommt ja dafür viel neues Grün dorthin, auch Bäume“, entgegnet ihm Sersch. Doch für Spieth gleicht dies den Verlust der über 30, 40 Jahre gewachsenen heutigen Exemplare nicht aus. „Deren Baumkronen sind in der sommerlichen Hitze ganz wichtig fürs Kleinklima und die Luftqualität. Bis die neu gesetzten Bäume dies leisten, vergehen Jahrzehnte.“

Anwohner Hans-Georg Klein bezeichnet in Sichtweite der RP-Stehtische einen Abschnitt der Goethestraße als gefährlich. An den Einmündungen der Burgstraße und der Schillerstraße (siehe Bild) gilt jeweils rechts vor links, doch dies zeigen Verkehrsschilder jeweils nur in nördlicher Richtung an. Wer auf der Goethestraße südwärts fährt, denkt nach Kleins Beobachtung vor allem an der Kreuzung Burgstraße fälschlicheweise, er habe Vorrang. „Doch der verkehrsberuhigte Bereich der Burgstraße beginnt erst ein ganzes Stück nach dieser Einmündung. Da müssen dringend Schilder und/oder Haltelinien hin“, meint Klein. „Viele Schüler sind dort mit dem Fahrrad unterwegs. Erstaunlich, dass nicht mehr passiert!“

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