Langenfeld 60-Millionen-Projekt in Langenfeld wächst

Langenfeld · Auf ehemaligem Gelände des Spar-Regionalzentrums an der Schneiderstraße/Winkelsweg entstehen Gewerbehallen. Ein 60-Millionen-Projekt.

 Mächtig in die Höhe geht es schon auf einem Teil des im Frühjahr komplett geräumten Geländes an der Ecke Schneiderstraße/Winkelsweg.

Mächtig in die Höhe geht es schon auf einem Teil des im Frühjahr komplett geräumten Geländes an der Ecke Schneiderstraße/Winkelsweg.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vier mächtige Stützpfeiler hier, eine halbfertige Betriebshalle mit Zwischengeschoss dort und dazu jede Menge schwere Baufahrzeuge: Auf dem riesigen Eckgrundstück Schneiderstraße/Winkelsweg geht es 13 Jahre nach Schließung der Regionalzentrale der Spar-Handels AG jetzt flott voran. Die Langenfelder Log Project GmbH errichtet auf dem fast 10 Hektar großem Areal ein unterteilbares Hallengebäude, das sie an expansionswillige Firmen vermieten wird. „Wir haben für dieses Bauvorhaben mehr als 60 Millionen Euro veranschlagt“, sagt Maik C. Bettentrup, Geschäftsführender Log-Project-Gesellschafter.

„Gut, dass sich auf dem ehemaligen Spar-Gelände nun etwas tut, was den Wirtschaftsstandort Langenfeld voranbringen wird“, sagt der städtische Chefplaner Ulrich Beul. Denn mit den Lagerhallen und Zwischennutzungen der vergangenen Jahre seien die Möglichkeiten nicht annähernd ausgeschöpft worden. Silag-Chef Siegfried Lapawa kaufte das einstige Spar-Areal sowie das angrenzende Grundstück der Fleischerfirma Tönnies vor sechs Jahren und nutzte die Lagerhallen teils für die mit Konsumgütern aller Art handelnde Silag AG. Doch dann verkaufte Lapawa das nahe seiner Firmenzentrale erworbene 10-Hektar-Gelände an Log Project.

 So soll der neue Firmenkomplex auf dem  Gewerbegrundstück Schneiderstraße/Ecke Winkelsweg aussehen. Die Log Project Langenfeld investiert nach eigenen Angaben mehr als 60 Millionen Euro.

So soll der neue Firmenkomplex auf dem  Gewerbegrundstück Schneiderstraße/Ecke Winkelsweg aussehen. Die Log Project Langenfeld investiert nach eigenen Angaben mehr als 60 Millionen Euro.

Foto: Log Project Langenfeld GmbH

Laut Bettentrup soll im Frühjahr 2020 der neue Firmenkomplex fertig sein. „Wir legen beim Bau Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit“, sagte der Geschäftsführende Gesellschafter und verwies auf bereits realisierte Großprojekte dieser Art in Düsseldorf oder Rheinberg. „Das zeigt sich etwa an der Fassade mit doppelt aufgetragenem Metalliclack, weißgefärbtem Beton und Loggia an der Ecke Schneiderstraße/Winkelsweg.“ An der zum Kurfürstenweg gerichteten Seite des Rohbaus sind bereits die ersten Fassadenteile angebracht.

Die mehr als 50.000 Quadratmeter Hallen- und Büroflächen sollen nach Bettentrups Angaben in zehn Einheiten ab etwa 3500 Quadratmeter unterteilt und vermietet werden. Die Bauqualität habe ihren Preis, aber Log Project sei mit mehreren interessierten Unternehmen im Gespräch. Indes mochte Bettentrup weder Namen noch Branchen von ansiedlungswilligen Firmen nennen. Geeignet seien die neuen Gewerbehallen sowohl für industriell fertigende Betriebe als auch für Dienstleister. „Wie in einem Puzzle“ gilt es nach Bettentrups Worten nun, die Wünsche der Interessenten in Bezug auf Flächen, Zuschnitt, Lage und Verkehrszufahrt mit den räumlichen Gegebenheiten des Gesamtkomplexes in Einklang zu bringen. „Das muss schon stimmig sein. Was zum Beispiel gar nicht dazu passen würde, wäre etwa eine Eventhalle für große Hochzeitsfeiern.“ Nach Beuls Worten sind aus Sicht der städtischen Wirtschaftsförderer an dieser Stelle auch keine großen Logistiker erwünscht. Der Neubau verspreche zusätzliche Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen für Langenfeld.

Allein für die Abbrüche und die aufwändige Sanierung des schadstoffbelasteten Erdreichs veranschlagte Log Project laut Bettentrup drei Millionen Euro. „Es gab dort eine Tankanlage der Spar-Gruppe und offensichtlich haben immer wieder Leute einfach über den Zaun Schadstoffe entsorgt.“

Für den Abfluss von Regenwasser auf dem Gelände lassen die Eigentümer drei Versickerungsmulden anlegen. Dazu errichtet die Stadt nach Angaben des Tiefbau- und Umweltamtsleiters Franz Frank auf einem Teil dieses Geländes ein Regenrückhalte- und Versickerungsbecken. „Dadurch können wir bei stärkeren Regenfällen den direkt dort entlang fließenden Assenbach entlasten.“ Dies trage dazu bei, die Gefahr von Überschwemmungen wie nach dem Starkregen im  Sommer 2018 zu verringern. In Zusammenarbeit mit dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband schafft Log Project laut Bettentrup für den Bach auch mehr Ausbreitungsfläche.

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