Langenfeld Die BMX- und Skater-Szene hat einen neuen Hotspot

Langenfeld · An der Heidelberger Straße in Düsseldorf-Eller ist der größte Skate-Park Deutschlands in Betrieb genommen worden.

 Auch BMX-Fahrer können in Eller ihre waghalsigen Tricks einstudieren. Hier ist der elfjährige Jona unterwegs.

Auch BMX-Fahrer können in Eller ihre waghalsigen Tricks einstudieren. Hier ist der elfjährige Jona unterwegs.

Foto: Andreas Bretz

Ein kurzer, prüfender Blick die Rampe hinunter - schon wirft sich Erik mehrere Meter in die Tiefe. Elegant rollt der Elfjährige auf seinem Skateboard durch die "Bowl Area", Genau dafür ist er mit seinem Vater aus Viersen gekommen. Die komplette Skater-Szene aus Düsseldorf und Umgebung scheint sich an der Heidelberger Straße 14 im Stadtteil Eller zu tummeln. Kein Wunder, hat das lange Warten für die wagemutigen Rollbrett-Fahrer doch endlich ein Ende gefunden.

Mit einer großen Feier wurde jetzt Deutschlands größter Skatepark eröffnet. Nachdem vor zehn Jahren der Jugendrat einen Antrag für den Bau der Anlage gestellt hatte, sollte sie eigentlich längst eröffnet sein. Doch das Wetter und andere Umstände machten dem einen Strich durch die Rechnung. "Das größte Problem war der Tiefbau. Es waren so viele Leitungen und Rohre in der Erde verborgen, von denen niemand wusste, zu welchem Zweck sie da sind", erklärt Architekt Dirk Lücke. Als die Gruben schließlich fertig waren, störte der Regen. Denn um den gräulich-weißen Beton einsetzen zu können, der anschließend von spezialisierten Rampenbauern per Hand geglättet wurde, brauchte es eine trockene Wetterphase.

Doch nun konnte die "geilste Skate-Anlage der Republik", wie sie Oberbürgermeister Thomas Geisel in seiner Eröffnungsrede bezeichnete, bei bestem Wetter in Betrieb genommen werden. Die insgesamt 3800 Quadratmeter Fläche lassen den Puls der Skater höherschlagen. Bei der Planung wurden die Sportler der lokalen Szene wie die Initiative "skAIDboard Düsseldorf" oder die "Rebel Rockers" einbezogen. "Zusammen haben wir geschaut, was man in Düsseldorf braucht und was es noch nicht in der Umgebung gibt", erklärt Lücke.

Herzstück der Anlage ist neben der "Bowl Area" mit ihr tiefen Trichtern die "Street Area", die aus drei verschiedenen Ebenen besteht und mit zahlreichen Kanten und Metallrohren zum "Sliden" einlädt. Das Highlight in diesem Bereich ist das in die Bahnen integrierte Kunstwerk von Imi Knoebel. Der Kinderstern des Düsseldorfer Künstlers stellt in pyramidenähnlicher Form ein Hindernis für die Skater dar. Zudem gibt es eine 500 Quadratmeter große "Kids Area", damit auch die Kleinsten bei kindgerechter Schwierigkeitsstufe üben können. Insgesamt genügt die Anlage aber allen Normen, um auch professionelle Turniere abhalten zu können. So steht fest, dass die Deutsche Skateboard-Meisterschaft vom 14. bis 16. September auf der Anlage ausgetragen wird. Vorab konnten sich lokale Profi-Sportler wie Lenni Janssen ein Bild von den Gegebenheiten machen. "Der Bowl-Bereich ist nicht einfach. Da muss ich mich erst einmal dran gewöhnen", sagt das Mitglied des Stockheim-Olympia-Teams. Von den gut zwanzig Anlagen, die er in seinem Leben bisher gefahren ist, sei der Skatepark in Eller definitiv "eine der besten". Übrigens eignet sich die Anlage nicht nur für Skater. Auch Rollschuhe und Tretroller werden dort gesichtet. Axel Großenbach, in Monheim aufgewachsen und nach eigenen Worten Baumbergs "dienstältester BMX-Fahrer", ist mit seinen Söhnen Kian und Jona per Bike aus dem Kreis Viersen angereist, wo er inzwischen lebt. Zwar seien die 2,80 Meter tiefen Rampen der "Bowl Area" ein bisschen steil für BMXer - das ließe sich bei regelmäßigen Besuchen aber üben. "Das wird unser neues Wohnzimmer", sagt der 46-Jährige.

(RP)
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