VC Ratheim und Co. So plant der Volleyball den Re-Start auf Sand und Rasen

Ratheim · Die Volleyball-Saison, in die der VC Ratheim gut gestartet war, wurde abgebrochen. Der Plan des Verbandes, um bald wieder starten zu können: Outdoor-Volleyball.

 Für den Re-Start werden die Volleyballer die Halle verlassen und im Freien spielen.

Für den Re-Start werden die Volleyballer die Halle verlassen und im Freien spielen.

Foto: imago sportfotodienst

Die Saison hätte perfekt werden können: Mit vier Siegen aus vier Spielen stand der VC Ratheim ungeschlagen an der Tabellenspitze der Volleyball-Oberliga. Nun hat der Westdeutsche Volleyball-Verband (WVV) jedoch entschieden, die aktuelle Spielzeit wegen der Corona-Pandemie für alle Spielklassen offiziell zu beenden. Es gibt keine Auf- oder Absteiger und damit auch keine Mannschaft, die sich über eine Meisterschaft freuen kann.

Der VC Ratheim stand zuletzt Anfang Oktober auf dem Feld, seitdem ruhte der Sportbetrieb gezwungenermaßen wegen des zweiten Lockdowns, der auch den Amateursport hart trifft. Für den Verein ist die Absage der Saison aufgrund des guten Starts zwar schade, die Mannschaft steht aber hinter dem Entschluss. „Die Entscheidung ist alternativlos und komplett nachvollziehbar“, sagt VC-Libero Markus Becker, „wir machen einen Haken an die Saison, so traurig es auch ist“.

Der Volleyball-Verband hofft darauf, im Herbst die nächste Saison wieder starten lassen zu können. Bis dahin möchte der VC wieder sein ursprüngliches Niveau erreichen: Seit gut vier Monaten hat kein Training mehr stattgefunden, den Spielern war es selbst überlassen, sich fit zu halten. „Es ist natürlich schwer, sich alleine zu motivieren, es ist daher sehr unklar, auf welchem Niveau die Mannschaft ist. Der eine geht jeden Tag laufen, der andere hat in den vergangenen Monaten nichts gemacht“, erklärt Becker.

Aus diesem Grund kommt es für den VC Ratheim beinahe gelegen, dass die aktuelle Saison beendet wurde, selbst wenn der Start in die Rückrunde auch für die konkurrierenden Vereine ohne Training schwer geworden wäre. Der Sommer soll nun genutzt werden, um sich sportlich wieder in Form zu bringen. Sobald es wieder möglich ist, überlegt die Mannschaft, an der frischen Luft in der Form eines Zwei-gegen-Zwei wieder den Volleyball in die Hand zu nehmen.

Im kompletten Leerlauf befindet sich der VC allerdings zurzeit auch nicht: Die Planungen zur Vorbereitung der Beachvolleyball-Anlage laufen und sollen bei den ersten Lockerungen ausgeführt werden. Das Spiel im Sand könnte für die Mannschaft in diesem Jahr noch interessanter werden als sonst. Denn der WVV hat einen Plan für den Re-Start nach dem Lockdown entwickelt. Der Verband gab bekannt, nach dem vorzeitigen Ende der aktuellen Saison allen Volleyballern die Möglichkeit zu geben, im Sommer unter Wettkampfbedingungen auf das Feld zurückzukehren: Unter dem Motto „VEREINt zurück“ haben der deutsche Volleyball-Verband und seine Landesverbände Spieloptionen entwickelt, sodass an der frischen Luft auf Sand oder Rasen Turniere gespielt werden können.

 Markus Becker freut sich auf den Re-Start.

Markus Becker freut sich auf den Re-Start.

Foto: Hendrike Gierth (HGi)

Nach den Hallenregeln und mit mindestens vier Spielern auf dem Feld können interessierte Vereine im Sommer so beim „Outdoor-Volleyball“ wieder aktiv werden. Die Klubs können sich entsprechend ihres Leistungsniveaus mit mehreren Teams anmelden, voraussichtlich ab Juni soll es ein Turnierangebot über zwei bis drei Wochenenden oder Tagesturniere geben.

„Die Möglichkeit ist toll, um unsere technischen wie konditionellen Defizite nach der langen Zeit ohne Volleyball in der Hand wieder auf Vordermann zu bringen und Erfahrungen zu sammeln“, sagt Becker. Im Sommer kann sich der VC auf diese Weise unter Wettkampfbedingungen wieder fit für die nächste Saison machen und hofft, einen dann erneuten perfekten Ligastart auch zu Ende bringen zu können.

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