Kreis Heinsberg Beratung für Grenzpendler jetzt beim Kreis Heinsberg

Kreis Heinsberg · Nahe Anlaufstelle für vielfältige Fragen vom Kindergeld bis hin zur Firmengründung im Kreishaus Heinsberg.

Es gibt Beratungsbedarf, daran lassen Vergleichszahlen aus den Städten Aachen und Herzogenrath keinen Zweifel. Darum gibt's ab sofort im Heinsberger Kreishaus einen Infopunkt und Sprechstunden für Grenzgänger (GIP), also für Menschen aus dem Kreis, die in den Niederlanden arbeiten wollen — oder umgekehrt. Angesichts von etwa 3000 Menschen von diesseits und etwa gleichviel von jenseits der Grenze, die täglich zur Arbeit wechseln, erschien es dem Zweckverband Aachen nützlich, Beratungen für Interessenten an einer Jobaufnahme im jeweils anderen Land anzubieten. Und dazu konnten gestern im Kreishaus Ulrich Schirowski als Geschäftsführer des Zweckverbands, Landrat Stephan Pusch und Projektleiter Artur Hansen Zahlen nennen.

Die bereits existierenden "Grenzinfopunkte" auf dem Katschhof in Aachen und Eurode in Herzogenrath/Kerkrade haben im Gründungsjahr 2013 rund 1000 Beratungen bei Sprechtagen und weitere 2000 Einzelberatungen nach Terminvereinbarungen vorgenommen. "Europa ist vielfach ein abstrakter Begriff, aber an den Grenzen ist Europa immer konkret. Der Arbeitsmarkt ist grenzüberschreitende Realität mit vielen Fragen zur Sozialversorgung, zur Krankenkasse, zur Rentenversicherung oder Berufsausbildung", sagte Ulrich Schirowski. Auch die Fragen der steuerlichen Behandlung von Arbeitspendlern stellten sich seit Jahren, so Landrat Pusch, da die Rur-Wurm-Region traditionell starke Verbindungen nach niederländisch Limburg habe, der Selfkant habe schließlich von 1949 bis 1963 unter niederländischer Auftragsverwaltung gestanden.

Zahlen zu nennen sei nicht einfach, sagte Artur Hansen, denn das Statistikinstitut der EU, Eurostat, erhebe keine Arbeitsmarktdaten unterhalb der Bundesländerebene. Die eingangs genannten Zahlen seien Ergänzungsrechnungen von Daten der AOK, die etwa 60 Prozent der Menschen im Kreis versichere. Von daher habe man mit dem GIP Neuland betreten, das aber auch im Kreis auf Resonanz stoßen werde, da dieser mit immerhin 78 Kilometern die längste Grenze mit den Niederlanden in der Euregio Maas/Rhein habe. Deutsche und niederländische Fachkräfte stellen die GIPs zur Verfügung für Fragen etwa zu Kindergeld, Autoversicherung, Meldung zur Arbeitssuche oder Unternehmensgründung. Die Maxime der Projektträger aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien lautet: "Ratsuchende nicht weiterschicken, sondern umfassend und möglichst abschließend beraten!"

(isp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort