Bilanz einer Krefelder Sturmtags Sturmtief Friederike legte Krefeld zeitweise lahm

Krefeld · Hoher Sachschaden, drei Verletzte: Das ist die Bilanz von Tief Friederike in Krefeld. Mit Glück: Umstürzende Bäume und herabfallende Ziegelsteine hätten Schlimmes anrichten können. Zahlreiche Veranstaltungen mussten ausfallen. Gegen halb drei flaute der Sturm ab.

Sturm Friederike wütet über Krefeld - teils große Schäden
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Sturm Friederike wütet über Krefeld

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Foto: Lothar Strücken

Sturmtief Friederike hat das öffentliche Leben in Krefeld am Donnerstag bis zum nachmittag weitgehend lahmgelegt. Die Fußgängerzone war mittags leergefegt. Krefelds Busse und Bahnen stellten am Vormittag genauso den Betrieb ein wie die GSAK. Die Burg Linn, der Zoo und die Friedhöfe wurden geschlossen.

In vielen Grund- und Realschulen fiel der Unterricht aus; die Gesamtschule Kaiserplatz hat am späten Vormittag entschieden, alle Kinder nach Hause zu schicken. Bei den Gymnasien war es den Eltern überlassen, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken. Am Gymnasium am Moltkeplatz fehlten etwa zehn Prozent der Schüler. Die Schulverwaltung hat den Schulen empfohlen, Kinder, die nicht von ihren Eltern abgeholt werden, in der Schule zu behalten.

Polizei und Feuerwehr waren mit allen Einsatzkräften im Dauereinsatz. Wegen der vielen Anrufer war das Notrufnetz teilweise überlastet. Unterstützt wurde die Feuerwehr vom Technischen Hilfswerk sowie vom Deutschen Roten Kreuz — insgesamt waren rund 200 Kräfte im Einsatz.

Bis gegen halb drei zählten Polizei und Feuerwehr mehr als 380 Einsatzstellen von Bürgern; An der Kreuzung St.-Anton-Straße/Kornstraße wurde eine Frau durch eine Bö von ihrem Fahrrad gefegt; sie stürzte und verletzte sich am Arm.

An der Brüder-Grimm und der Grotenbrug-Grundschulen wurden die Dächer teils abgedeckt. In der Grotenburgschule hatte eine Lehrerin Sorge, dass die alten Fenster ihres Klassenraumes vom Sturm eingedrückt werden; sie stellte alle Tische weg von den Fenstern und sammelte die Schulkinder in der Mitte des Raumes.
Viele Straßen wurden durch umgestürzte Bäume blockiert, darunter die Friedrich-Ebert-Straße (Höhe Gesamtschule Kaiserplatz), Glockenspitz, Inrather Straße, Grotenburgstraße und Talring. Auch der Autobahnanschluss zur A 57 war teilweise gesperrt.

Für Gefahr auf vielen Straßen sorgten auch herabfallende Dachziegel; teilweise wurden Abschnitte wie auf der Hülser sogar gesperrt. Getroffen und schwer verletzt wurde aber niemand. Wie stark, der Sturm war, macht auch deutlich, dass beim Bekleidungsgeschäft Sinn & Leffers in der Stadt eine Glaseingangstüre eingedrückt und zersplittert wurde.

Der Friedrichsplatz wurde regelrecht verwüstet, ein Baum kippte gegen eine Oberleitung. Auf dem nasserauerring traf ein baum ein vorbeifahrendes Fahrzeug; Glücklicherweise wurde niemand verletz. Zahlreiche Veranstaltungen sind ausgefallen, darunter der Neujahrsempfang der Stadt im Stadtwaldhaus, das Uerdinger Prinzentreffen im Vereinsheim des SSF Aegir (weil die Zufahrt zum Vereinsgelände bewaldet ist) — um die Gäste nicht zu gefährden, habe man sich "schweren Herzens" zur Absage entschlossen, teilte das Team Uerdinger-Prinzentreffen mit. Auch ein Vortrag des Sozialbündnisses Krefeld im Südbahnhof fiel aus.

Der Sturm flaute gegen halb drei deutlich ab, gegen 15 Uhr nahmen Bus und Straßenbahn wieder den Betrieb auf.

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