Krefeld Servicebüro für Altbaubesitzer

Krefeld · Die Stadt eröffnet ein Stadtumbau-Büro als Anlaufstelle für Hausbesitzer und Bürger mit Fragen zur Stadterneuerung. Das Büro wird zwei Jahre lang durch das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West finanziert.

Das Büro ist eingerichtet, der Architekt bestimmt. Ab jetzt können sich Eigentümer von Häusern in der Innenstadt im Stadtumbaubüro an der St. Anton-Straße 69-71 zu allen baulichen, energetischen, gestalterischen, finanziellen und fördertechnischen Fragen rund um ihre Immobilie beraten lassen.

Der neue Quartiersarchitekt Stefan Wiewelhove kümmert sich zwei Jahre lang im Rahmen von "Stadtumbau West" um die privaten Immobilien in der Innenstadt zwischen den Ringen. Rund 1700 Eigentümer können sich angesprochen fühlen. Die Beratung erfolgt gratis.

Das Gebiet von Stadtumbau West ist ein hoch verdichtetes Wohnquartier innerhalb der Ringe in der Innenstadt mit einem großen Anteil an attraktiven Altbauten. Viele Gebäude müssten allerdings saniert oder renoviert werden, vor allem ist in den meisten Altbauten der Energieverbrauch zu hoch. Um die Wohnungen in einem an sich attraktiven innerstädtischen Viertel erfolgreich vermieten zu können, seien eine regelmäßige Modernisierung und Renovierung erforderlich.

Aber bei vielen Einzeleigentümern seien die finanziellen Spielräume oft eng und die Fachkenntnisse unzureichend. Hier setzt der Quartiersarchitekt an. Wiewelhove bringt die Fachkenntnisse mit, stellt wichtige Kontakte her und nimmt die Immobilie vom Keller bis zum Dach vor Ort genau unter die Lupe. Die Kosten für Büro und Personal werden über das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West finanziert.

Stefan Wiewelhove vom Dortmunder Büro Norbert Post und Hartmut Welters ist vor allem unabhängig. Er ist kein Mitarbeiter der Stadt. Mit dem Büro ist die Stadt, so Planungsdezernent Martin Linne, auch bewusst aus dem Rathaus herausgegangen, um erst gar keine Schwellenängste aufkommen zu lassen. Als Erstes wird Wiewelhove eine Bestandsaufnahme der Gebäude in der Innenstadt machen.

Wo er einen baulichen und gestalterischen Handlungsbedarf sieht, soll er die Hauseigentümer auch direkt ansprechen — und nicht warten, bis sich jemand bei ihm meldet. 70 Prozent der Eigentümer seien über den Verein Haus und Grund organisiert. Auch er werde angesprochen.

Ziel des Projektes ist es, durch modernisierte und sanierte Wohnungen eine längere Wohndauer zu erreichen und Leerstände zu vermeiden. Dabei geht es auch um die Frage, welchen Mehrwert eine Investition in Hinblick auf Vermietbarkeit und Wertsteigerung der Immobilie schafft. Auf die Frage, ob dadurch günstiger Wohnraum verschwindet und die soziale Struktur eines Viertels verändert wird, gehen die Planer nicht ein. Auch setzen die Verantwortlichen sehr auf die Eigeninitiative der Hauseigentümer. Alle anzuschreiben, sei "teuer und bringt nichts".

(RP/rl)
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