Krefeld Gestaltungskonzept für die City

Krefeld · Die Stadtverwaltung will das Profil der Einkaufsstraßen stärken. Ab heute fotografiert deshalb ein Team der Hochschule alle Straßen auf der Suche nach guten Gestaltungsideen. Kosten: 50.000 Euro.

 Positivbespiel aus Krefeld: Einheitliche Beflaggung in Weiß auf der Angerhausenstraße.

Positivbespiel aus Krefeld: Einheitliche Beflaggung in Weiß auf der Angerhausenstraße.

Foto: Lothar Strücken

Hunderte Fotos der Geschäftsfronten in der City werden in den kommenden Wochen geschossen: Ein fünfköpfiges Team der Hochschule Niederrhein will auf den Fotos nach Plätzen suchen, an denen die Krefelder City besonders gut und besonders schlecht gestaltet ist. Ziel: "Die Krefelder Straßen sollen künftig erkennbar einheitlicher gestaltet sein", sagte gestern Professor Nicolas Beucker vom Kompetenzzentrum "Social Design" der Hochschule Niederrhein. Er stellte sein Konzept im Rathaus vor.

Chance für neue Gestaltung

Ergebnis könnte eine Gestaltungssatzung werden, die individuellere Gestaltungen für die Straßenzüge in Krefeld vorgibt. Die alte Gestaltungssatzung datiert aus 1996 und sei "sehr administrativ" wie Stadtmarketing-Chef Ulrich Cloos gestern bei der Präsentation des Konzepts einräumte.

Der Plan ist Teil eines Groß-Programms für die Krefelder City: Die Politik hat Anfang 2011 beschlossen, kein großes Einkaufszentrum in der Innenstadt anzusiedeln, stattdessen soll die Innenstadt gestärkt werden. Das neue Gestaltungskonzept soll helfen, das Erscheinungsbild verschiedener Straßen zu vereinheitlichen.

Nicolas Beucker hat mit einem vergleichbaren Verfahren bereits den öffentlichen Raum auf der Düsseldorfer "Kö" gestaltet. Sein neuer Auftrag kommt von der Stadt Krefeld. Das 50.000 Euro teure Konzept wird zu 80 Prozent aus dem City-Programm "Stadtumbau West" finanziert. In Arbeitsgruppen ab Ende dieses Jahres sollen den Einzelhändlern Beispiele gezeigt werden.

"Die Attraktivität jeder Innenstadt hängt wesentlich von der Qualität der Warenpräsentation, der Werbeanlagen und der Außengastronomie ab. Wir wollen die Händler ermutigen, sich den öffentlichen Raum kreativ anzueignen", sagt Ulrich Cloos, Leiter des Stadtmarketings, der sich ein "identitätsstiftendes Gestaltungskonzept" vorstellt. Positive Entwicklungen sieht Innenstadtkoordinator Eckhard Lüdecke schon jetzt: "Ein gutes Beispiel ist der Stadtmarkt, bei dem als einheitliches Gestaltungselement die Farbe Grün gewählt wurde.

Ein ähnliches Beispiel ist die Angerhausenstraße, bei der die Außenbeflaggung an den Geschäften einheitlich weiß ist." Zur Außengestaltung gehöre aber viel mehr, wie Nicolas Beucker gestern betonte: "Aufsteller, Mobiliar, Blumenkübel, Windschutz, Schirme oder Kleiderständer."

Für jede Straße sollen jetzt eigene einheitliche Lösungen gefunden werden. "Es gibt verschiedene Quartiere, die alle individuelle Qualitäten haben", sagte Cloos. Das neue Gestaltungskonzept sei in Ergänzung zum Einzelhandelsgutachten von Juncker und Kruse zu verstehen.

(RP/rl)
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