Krefeld Musikschule ins alte Pumpwerk?

Krefeld · Die Stadt bemüht sich seit 14 Jahren vergeblich, das extrem sanierungsbedürftige Schmuckstück zu verkaufen. Jetzt sollen wieder zwei Investoren Interesse gezeigt haben. Matthias Melcher, Besitzer des Dujardin-Komplexes, lädt Uerdinger Vereine zu einem Runden Tisch.

 Das kleine Wärterhaus (rechts) gehört zum Pumpwerk-Ensemble und soll eventuell auch unter Denkmalschutz gestellt werden.

Das kleine Wärterhaus (rechts) gehört zum Pumpwerk-Ensemble und soll eventuell auch unter Denkmalschutz gestellt werden.

Foto: Thomas Lammertz

Uerdingen Seit Ende der 90er Jahre steht das vor gut 100 Jahren errichtete Klär- und Pumpwerk an der Uerdinger Randstraße leer. Dabei ist es von guter architektonischer Qualität und von der baulichen Substanz her im Prinzip noch in Ordnung; und so ist es nicht verwunderlich, dass es unter Denkmalschutz steht.

 Ein Blick ins Innere des Pumpwerks. Laut Stadt gibt es "nutzungsbedingte Kontaminationen an den Wänden und Korrosion an den Metallteilen".

Ein Blick ins Innere des Pumpwerks. Laut Stadt gibt es "nutzungsbedingte Kontaminationen an den Wänden und Korrosion an den Metallteilen".

Foto: Melcher

Andererseits ist es vor allem im Inneren derart verdreckt, beschädigt und durch Vandalismus verunstaltet, dass es nur durch eine millionenschwere Investition in nutzbaren Zustand zu versetzen wäre, zumal es in dem Gebäude keine Heizung gibt. Aus gut unterrichteter Quelle ist zu hören, dass es jetzt zwei ernstzunehmende Interessenten gibt; einer davon soll als Pianist an die Einrichtung einer Musikschule denken.

 Das ehemalige Pumpwerk an der Uerdinger Randstraße, 1908 bis 1910 im Jugendtsil errichtet, steht unter Denkmalschutz.

Das ehemalige Pumpwerk an der Uerdinger Randstraße, 1908 bis 1910 im Jugendtsil errichtet, steht unter Denkmalschutz.

Foto: T.homas Lammertz

Die Stadt versucht seit 1998, das Pumpwerk mit großer und kleiner Halle plus so genanntem Bremsberghaus mit einer Gesamtnutzfläche von gut 850 Quadratmetern zu verkaufen. Dazu gehört auch das direkt benachbarte Wärterhaus mit einer Wohnfläche von rund 75 Quadratmetern. In ihrem Exposé formuliert die Stadt: "Das Objekt wurde in massiver Bauweise erstellt und ist sehr sanierungsbedürftig.

Darüber hinaus bestehen nutzungsbedingte Kontaminationen an den Wänden und Korrosion an den Metallteilen." Als Möglichkeiten der Nutzung führt die Stadt die Schwerpunkte Büroraum, Künstleratelier, Lager- und Ausstellungsräume, Restaurant oder Sauna und Wellness an. Bei der Preisfindung soll laut Exposé sowohl das Interesse der Stadt Krefeld, das Objekt adäquat abzugeben, als auch die Höhe der Investitionen, die ein Erwerber vornehmen müsste, Berücksichtigung finden. Über den Verkauf entscheidet der Stadtrat.

Der für seine heimatliche Rheinstadt sehr engagierte Matthias Melcher, Besitzer der ehemaligen Weinbrennerei Dujardin, macht sich für eine künftige Nutzung des Pumpwerks als Veranstaltungsort stark: "Wenn sich kein Investor finden sollte, sollten man versuchen, ob das nicht die Uerdinger selbst hinkriegen", sagt Melcher, der sich dort allerdings nicht selbst finanziell engagieren will.

"Ich habe mit den laufenden Umbauten innerhalb der Brennerei selbst ein großes Projekt zu stemmen." Deshalb hat er eine Facebook-Runde "Pumpwerk Uerdingen" initiiert. Vor dem Hintergrund, dass es in Uerdingen seit der Schließung des evangelischen Gemeindehauses an geeigneten Räumlichkeiten fehlt, schreibt Melcher: "Hier könnten mit der Hilfe der Vereine eine einzigartige Veranstaltungshalle und mehrere gemeinschaftliche Vereinsheime entstehen, die dann auch den Vereinen gehören." Für Dienstag, 28. Februar, 19 Uhr, lädt Melcher deshalb zu einem Runden Tisch in die Weinbrennerei an der Dujardinstraße ein.

(RP/rl)
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