Krefeld Panne bei Fahndung nach Krefelder Serien-Räuber

Krefeld · Bei der europaweiten Fahndung nach dem Krefelder Schwerkriminellen Thomas F. ist der Berliner Polizei anscheinend eine peinliche Panne unterlaufen.

Der Fluchtwagen des Krefelders sei einem Polizisten bereits am 30. Dezember in Berlin aufgefallen, räumte ein Polizeisprecher am Donnerstag ein. Der Beamte soll zwar fürsorglich das eingeschlagene Seitenfenster abgeklebt, aber das Kennzeichen nicht überprüft haben.

Erst als der Wagen eine Woche später immer noch dort stand, kam bei der Halterabfrage heraus, dass es sich um den Fluchtwagen von Deutschlands derzeit meistgesuchtem Verbrecher handelte. Das Kennzeichen MTK-F 540 und die Beschreibung des Autos waren aber schon am 30. Dezember längst Teil der bundesweiten Fahndung. "Die Umstände werden überprüft", sagte der Polizeisprecher in Berlin.

Bei der Düsseldorfer Polizei, die die Fahndung leitet, hieß es, die Sache sei "unglücklich" gelaufen. "Natürlich hätten wir den Wagen und die Spuren gerne eine Woche früher gehabt."

Keine heiße Spur nach TV-Fahndung

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" war die Bevölkerung am Mittwochabend um Hinweise auf F. gebeten worden. Unter den lediglich rund 20 Anrufen sei aber "nichts Vielversprechendes" gewesen, geschweige denn eine heiße Spur, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Quer durch die Republik wollen Anrufer F. gesehen haben.

Der 46-jährige Serien-Bankräuber ist wegen eines Raubzuges durch Deutschland und einer Geiselnahme zu einem der meistgesuchten Serientäter in der Bundesrepublik geworden. F. war zwischen 2001 und 2008 wegen acht Banküberfällen im Gefängnis. Nach seiner Entlassung hat er den Ermittlern zufolge erneut Banken, aber auch Geschäfte und Tankstellen ausgeraubt, hieß es in der Sendung. In Hessen soll er sogar einen Linienbus samt Insassen gekapert haben.

Zuvor war er in Krefeld knapp seiner Festnahme entgangen, als er mit einem gestohlenen Wagen aufgefallen war. Weil er dabei mit Vollgas aus der Umzingelung der Polizei davonraste, war er zunächst sogar wegen versuchten Polizistenmordes gesucht worden. Ein Beamter hatte sich mit einem Sprung zur Seite gerettet. Inzwischen wird der Vorfall von der Staatsanwaltschaft nur noch als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gewertet.

(dpa)
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