Krefeld OB und SPD: Ende der Eiszeit

Krefeld · OB Gregor Kathstede hat sich mit der SPD-Spitze getroffen und bessere Zusammenarbeit vereinbart.

 Krefelds OB Gregor Kathstede.

Krefelds OB Gregor Kathstede.

Foto: Lammertz

In der Woche vor Weihnachten hat es ein Treffen zwischen Oberbürgermeister Gregor Kathstede, Ulrich Hahnen, SPD-Fraktionschef im Rat, sowie SPD-Ratsherr und Parteichef Bernd Scheelen gegeben. Dies teilte Hahnen jetzt bei einem Pressegespräch mit. Kathstede würdigte das Gespräch gestern auf Anfrage unserer Zeitung als "konstruktives, gutes Gespräch". SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen signalisierte indirekt eine neue Gesprächsbereitschaft der Sozialdemokraten, indem er betonte, dass seine Fraktion sich nicht als Opposition im Rat verstehe: "Wir machen nicht fünf Jahre Permanent-Wahlkampf."

Hintergrund ist eine offenbar jahrelange Sprachlosigkeit zwischen SPD und Kathstede. Die Ursachen dafür liegen im Wahlkampf und in der Auseinandersetzung um die Fehlbuchung im Jahr 2010. Beide Seiten machen jeweils die andere Seite für das unterkühlte Verhältnis verantwortlich: Hahnen, der im Kommunalwahlkampf Kathstedes Gegenkandidat war und in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit nur 400 Stimmen unterlag, warf Kathstede indirekt vor, die SPD links liegengelassen zu haben: "Ich erwarte, dass der Oberbürgermeister auch mit den Fraktionen, denen er nicht angehört, und mit seinem Gegenkandidaten spricht und einen Dialog pflegt." Kathstede wiederum erklärte gestern auf Nachfrage, er habe immer allen Fraktionen Gespräche und Besuche in den Fraktionen angeboten; die SPD habe aber bislang nie davon Gebrauch gemacht.

Bei der Ratssitzung im Oktober in der Gesamtschule Kaiserplatz eskalierte die Situation. Die SPD verlangte, dass der OB pflichtgemäß zweimal im Jahr die Fraktionen über wichtige Projekte informieren müsse — auch die SPD. Kathstede sagte dazu gestern, er habe im Nachgang zu dieser Ratssitzung die Sozialdemokraten beim Wort genommen und schriftlich Hahnen und Scheelen zu dem Gespräch eingeladen, das dann kurz vor Weihnachten auch zustande kam.

Hahnen wertete diese Einladung als Entgegenkommen Kathstedes. "Es scheint ein gewisser Lernprozess einzusetzen", sagte er. Kathstede seinerseits sieht ein Entgegenkommen der SPD: "Wenn die SPD es ernst meint und sich für die Meinung des Oberbürgermeisters interessiert, so freut das alle Krefelder", sagte er.

(RP)
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