Krefeld Neuer Anlauf für Promenade

Krefeld · Planungsdezernent Martin Linne holt das Vorhaben Krefelder Promenade aus der Versenkung. Er hat bereits Gespräche mit Vertretern der Deutschen Bahn aufgenommen. Das Projekt stärkt das Marketing Krefelds.

 Von der erhöhten Position auf der Bahntrasse hätten die Besucher ganz neue Perspektiven aufs Stadtgebiet. Das

Von der erhöhten Position auf der Bahntrasse hätten die Besucher ganz neue Perspektiven aufs Stadtgebiet. Das

Foto: Thomas Lammertz

Eine Promenade ist etwas Schönes; Hamburg, London, Kapstadt, aber auch Düsseldorf haben eine. Man sieht und wird gesehen. Auch Krefeld könnte bald aus ganz neuer Perspektive erlebt und das Projekt Krefelder Promenade ein touristischer Anziehungspunkt werden. Planungsdezernent Martin Linne greift eine Idee auf, die seit mehr als zehn Jahren immer wieder mal eine Renaissance zu erleben schien.

Dem neuen Beigeordneten ist es nun sehr ernst, wenn er die Möglichkeiten betont, die eine Realisierung der rund 13 Kilometer langen Trasse entlang des Bahndamms von Forstwald bis ans Uerdinger Rheinufer eröffnet. Linne hat bereits Kontakt mit Vertretern der Deutschen Bahn — DB-Netz und DB-Immobilien — aufgenommen und erste Gespräche geführt.

Ruhrpottradeln als Vorbild

Der Krefelder Planungsdezernent gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er vom Ruhrpottradeln in Europas Kulturhauptstadt 2012 in Essen spricht. Entlang der so genannten Erzbahntrasse ist genau ein solches Projekt mit riesigem Erfolg Realität geworden, wie es die Krefelder schon lange vorhatten. Entlang der Krefelder Promenade ließe sich quer durch die Stadt ein erhöhter Weg anlegen, der mit bahntypischen Steigungen auch für Radfahrer, Fußgänger und Inlineskater bequem zu bewältigen wäre. "Auch unter Marketinggesichtspunkten ist die Idee hervorragend", urteilt Linne.

Überhaupt bewertet der in Duisburg lebende Fachmann das Potenzial Krefelds im Hinblick auf seine Eignung als fahrradfreundliche Kommune sehr positiv. Das Stadtgebiet habe einen fast quadratischen Grundriss. Dies bedeute, dass die Distanzen von allen Orten ins Zentrum etwa gleich gering seien. "Das ist ein großes Pfund", sagt er. Linne scheint sich sehr zu freuen, dass die Abteilung Tiefbau in sein Dezernat eingereiht wurde. Denn es steht der Ausbau der Radspuren im Stadtgebiet an. Die mit roter Farbe auf die Fahrbahn aufgebrachten Wege für Radfahrer hätten sich bewährt, meint Linne. Sie böten auch im Unterhalt unter Kostengesichtspunkten einige Vorteile. Weil die Wege auf einer Ebene mit den Fahrspuren für den motorisierten Kraftverkehr lägen, ließen sich die Radwege auch einfacher reinigen. Darüber hinaus könnte Autos auf den bisherigen Radwegen Parken, ohne dass diese Radwege dafür saniert werden müssten.

Linne, der in Münster studiert hat, weiß die Vorteile einer fahrradfreundlichen Kommune zu schätzen. Krefeld dürfe sich wie Münster auf diesem Sektor berechtigterweise als Pionier bezeichnen. Immerhin zähle Krefeld zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte. "Darum müssen wir uns in Zukunft wieder mehr kümmern", sagt Linne. Einen Zeitplan hat er dafür noch nicht parat. Seine Vision von radelnden Touristen quer durch Krefeld, die in der örtlichen Gastronomie anhalten und verweilen sowie von Müttern und Vätern, die ihre Einkäufe für den täglichen Bedarf mit dem Rad erledigen, soll in nicht allzu ferner Zukunft aber Realität werden.

(RP)
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