Verloren in Krefeld Uerdingerin sucht verzweifelt das Erbstück ihrer Oma

Krefeld · Daniela Großwendt hat eine Nerz-Brosche in Krefeld verloren. Es ist ein wichtiges Erinnerungsstück an ihre Mutter und ihre Großmutter. Die Krefelderin hat eine aufwändige Aktion gestartet.

 Dies ist das einzige Foto, das es von Daniela Großwendts Großmutter Antonia Rombeck (links) und der Brosche gibt.

Dies ist das einzige Foto, das es von Daniela Großwendts Großmutter Antonia Rombeck (links) und der Brosche gibt.

Foto: Daniela Großwendt/Carola Puvogel

Daniela Großwendt ist untröstlich: Sie hat das wichtigste Erinnerungsstück an ihre Großmutter, eine mit bernsteinfarbenen Glasperlen bestickte Nerzbrosche, verloren. Nach einem Restaurantbesuch mit anschließendem abendlichen Spaziergang am Uerdinger Rheindeich war das Schmuckstück plötzlich verschwunden und trotz aufwändiger Suchaktion nicht wieder aufzufinden.

Seit dem Tag des Verschwindens am Samstag, 23. November, hat die 46-Jahre alte Frau alles in Bewegung gesetzt, um das persönliche Erbstück, das nicht wertvoll ist, aber für sie hohen ideellen Wert hat, zurück zu bekommen. Bisher vergebens. Das einzige, was ihr nun noch als Erinnerung bleibt, ist ein verblichenes schwarz-weiß Foto, das ihre Großmutter mit der Brosche am Kleid zeigt.

Das Foto hat Daniela Großwendt auch verwendet, um eventuell über die sozialen Netzwerke den Finder des Erbstücks ausfindig zu machen. Doch auch die Aussicht auf Finderlohn hat nichts geholfen, die Brosche bleibt verschwunden.

 Daniela Großwendt mit der einzigen Erinnerung, die ihr an die Brosche ihrer Großmutter geblieben ist: einem alten schwarz-weiß Foto.

Daniela Großwendt mit der einzigen Erinnerung, die ihr an die Brosche ihrer Großmutter geblieben ist: einem alten schwarz-weiß Foto.

Foto: Carola Puvogel

„Das Bild muss Mitte der 50er Jahre aufgenommen worden sein“, erzählt Großwendt. „Es gibt nicht viele Fotos von meiner Großmutter, denn sie ist schon früh im Alter von nur 36 Jahren an Morbus Hodgkin gestorben.“ Die Brosche ging von der Großmutter, Antonia Rombeck, an die älteste Tochter, die Mutter Daniela Großwendts, über.

„Meine Mutter war damals gerade mal 13 Jahre alt und musste nach dem Tod ihrer Mutter viel Verantwortung übernehmen, die jüngere Schwester als Mutterersatz großziehen, im elterlichen Geschäft helfen und den Haushalt führen. Es war eine sehr schwere Kindheit für sie“, berichtet die Tochter. Viel gab es nicht, was an die jung verstorbene Mutter erinnerte. Vor allem die Brosche blieb als Andenken und Trost. „Meine Mutter hatte die Brosche immer im Safe eingeschlossen und sie mir vermacht, als sie vor sechs Jahren starb“, berichtet Großwendt. „Ich habe sie immer in der Schatulle aufbewahrt. Dann habe ich sie doch mal herausgeholt und zu einem schönen Kleid getragen – und prompt verloren.“

In den sozialen Netzwerken gab es für die Geschichte von Daniela Großwendt viel Trost und Zuspruch. „Viele Leute haben kommentiert und mir Mut zugesprochen. Besonders berührt hat mich das Angebot einer Frau: Sie schrieb, sie würde mir eine Pelzbrosche aus ihrer Familie als Trost schenken. Das fand ich unheimlich süß.“ Seit Wochen durchkämmt die 46-Jährige alle gängigen Kleinanzeigenportale, in der Hoffnung, das Schmuckstück ihrer Oma würde vielleicht dort zum Kauf angeboten.

„Es gibt viele Nerzbroschen, die meisten kosten um die 20 Euro, aber die meiner Oma ist leider nicht dabei“, sagt sie. Die Brosche beschreibt sie als Blüte mit drei runden Blütenblättern, die aus Nerz-Pelz bestehen. In der Mitte sind Glasperlen aufgestickt, an der Rückseite befindet sich eine Anstecknadel.

Daniela Großwendt hofft immer noch, dass ein Finder sich meldet. „Am Rheindeich sind ja immer viele Menschen unterwegs, vielleicht liest ja jemand meine Geschichte und meldet sich“, so ihre große Hoffnung.

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