Bauprojekt in Krefeld Anwohner-Petition gegen neuen Gehwegbelag

Krefeld · Bürger kritisieren die Gehwegsanierung an der Dürerstraße. Dort wurden Bodenplatten durch einen so genannten Tennenbelag ersetzt. In einer Online-Petition fordern die Anwohner das Verlegen von Gehweg-Platten.

 Der neue, sandige Gehwegbelag an der Dürerstraße sorgt für Kritik. Auf dem Foto deutlich zu erkennen: Fahrradreifen haben bereits deutliche Furchen hinterlassen.

Der neue, sandige Gehwegbelag an der Dürerstraße sorgt für Kritik. Auf dem Foto deutlich zu erkennen: Fahrradreifen haben bereits deutliche Furchen hinterlassen.

Foto: Carola Puvogel

Eine Maßnahme des Krefelder Kommunalbetriebs stößt einigen Anwohnern des Bismarckviertels sauer auf. Aktuell wird der Gehweg an der Dürerstraße zwischen Crousstraße und Hunzingerstraße saniert. Die Gehwegplatten werden durch einen an Sand erinnernden losen Bodenbelag ersetzt. Die Bewohner der angrenzenden Häuser befürchten nun, dass der Sand über Schuhe, Kinderwagenräder und Rollatoren in die Häuser hinein getragen wird. Außerdem gibt es Sorgen, dass bei schlechter Wetterlage Pfützen und Matsch entstehen, „wie wir es von Waldwegen kennen“. Sand habe, meinen die Anwohner, auf einem Gehweg nichts zu suchen. „Wir sind fassungslos, dass wir im 21. Jahrhundert noch über den Sinn und die Vorteile eines befestigten Gehwegs diskutieren müssen“, heißt es in einer Online-Petition, die die Bürger gestartet haben. Dort fordern sie einen mit Gehwegplatten befestigten Fußweg vor ihren Türen.

Die Sorgen der Anwohner scheinen nicht unberechtigt: Bei einem Ortstermin unserer Redaktion ist der Belag auf dem fertig gestellten Teil des Weges bereits von Fahrradreifen leicht zerfurcht und an der Oberfläche sehr bröselig und lose.

 Der neue Tennenbelag an der Dürerstraße zwischen Hunzingerstraße und Crousstraße erinnert an Sand.

Der neue Tennenbelag an der Dürerstraße zwischen Hunzingerstraße und Crousstraße erinnert an Sand.

Foto: Carola Puvogel

Der Kommunalbetrieb (KBK), der die Maßnahme veranlasst hat, sieht jedoch keinen Grund zur Aufregung. Lothar Leßmann, Sprecher des Kommunalbetriebs, betont: „Für den neuen Gehwegbelag wurde kein Sand, sondern ein Dolomit-Gemisch, bestehend aus unterschiedlichen Korngrößen und mit einem hohen Härtegrad, gewählt. Die darin befindlichen kleineren Korngrößen entfalten eine bindende Wirkung und tragen zu einer hohen Festigkeit der Oberfläche bei.“ Insofern seien solche Flächen auch für ältere Menschen, für Rollstuhlfahrer oder auch für Mütter mit Kinderwagen Problem- und vor allem gefahrlos nutzbar, erklärt Leßmann.

Die Dürerstraße ist gesäumt von hochgewachsenen Bäumen, die zum Teil sehr alt sind. „Das Wurzelwerk dieser Bäume hat sich ausgebreitet und machte die Gehwege, die mit einer Mischung aus im preußischen Verbund verlegten Kleinteilpflaster und Gehwegplatten belegt waren, an vielen Stellen schwer passierbar“, sagt Leßmann. „Teilweise standen über lange Zeit Warnbaken auf dem Gehweg, um Benutzer vor Unfällen zu schützen.“

Nach Aussage des Kommunalbetriebs mache in diesem Bereich eine Erneuerung der bestehenden gepflasterten Flächen keinen Sinn. „Zum einen würden die beschriebenen Schäden innerhalb kurzer Zeit wieder auftreten und müssten erneut beseitigt werden. Auch würde keine Firma eine Gewährleistung für die Durchführung der Arbeiten übernehmen“, so Leßmann. Zum anderen verbiete die Baumschutzsatzung ein deutliches Zurückschneiden der Wurzeln. Eine andere Variante wäre, den Gehsteig deutlich höher zu legen. Damit würden sich aber massive Probleme der Entwässerung stellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort