Regionalplan-Änderung Krefeld Hülser Initiative kämpft gegen Regionalplan-Änderung

Krefeld · Zwei Flächen, die ans Hülser Bruch grenzen, könnten mit der Änderung des Regionalplans zu Bauland werden.

 Rund 48.000 Quadratmeter zwischen „Am Königspark“ und der Pappelallee sollen im Regionalplan mögliches Bauland werden.

Rund 48.000 Quadratmeter zwischen „Am Königspark“ und der Pappelallee sollen im Regionalplan mögliches Bauland werden.

Foto: Google Earth/Carola Puvogel/Google Earth

In Hüls formiert sich Widerstand gegen die geplante Änderung des Regionalplans. Die Initiative  „Hände weg vom Hülser Bruch“ hat sich nach Bekanntwerden des Vorhabens der Bezirksregierung, Flächen für Wohnbebauung zu schaffen (wir berichteten mehrfach), neu formiert. Innerhalb kurzer Zeit wurden hunderte Unterschriften gesammelt, außerdem haben um die 2250 Bürger einer Online-Petition zugestimmt. Damit soll verhindert werden, dass zwei am Hülser Bruch gelegene Flächen unter Umständen zu Bauland werden.

Konkret geht es um ein Areal in Größe von 48.000 Quadratmetern, das auf der einen Seite von der Straße „Am Königspark“ und auf der anderen Seite von der ans Hülser Bruch angrenzenden Pappelallee und dem Flöthbach begrenzt wird. Des weiteren um ein rund 21.000 Quadratmeter großes Gebiet zwischen Fischerstraße/von-Harff-Straße/Steegerdyk, ebenfalls am Hülser Bruch gelegen.

 Das Areal zwischen Fischerstraße/von-Harff-Straße und Steegerdyk ist rund 21.000 Quadratmeter groß.

Das Areal zwischen Fischerstraße/von-Harff-Straße und Steegerdyk ist rund 21.000 Quadratmeter groß.

Foto: Google Earth/Carola Puvogel/Google Earth

Auch wenn eine Bebauung auch nach erfolgter Regionalplan-Änderung nicht zwangsläufig erfolgen muss, will die Hülser Initiative diese ihrer Meinung nach „sensiblen Flächen“ langfristig schützen. Das erklärt Günter Föller, der auch für die Grünen in der Lokalpolitik aktiv ist. Bereits vor 17 Jahren hatte sich die Bürgerinitiative gegründet, als seinerzeit bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans drei Flächen am Rande des Hülser Bruchs zur Bebauung vorgesehen waren. „Die Initiative war damals sehr erfolgreich und hat innerhalb kürzester Zeit rund 3000 Unterschriften gegen dieses Vorhaben gesammelt. Die Flächen von-Harff-Straße, Am Königspark und Alte Landstraße wurden daraufhin aus gutem Grund aus dem FNP heraus genommen“, berichtet Föller. Nun stehen zwei der Flächen wieder im Regionalplan und könnten somit irgendwann doch noch zu Bauland werden. Föller und seine Mitstreiter reagierten schnell: „Nach spontanen Treffen in Hüls wurden kurzfristig Strategien zur Verhinderung dieser Bebauung entwickelt: Ein Info-Flyer, eine Homepage, eine Online-Petition und eine Unterschriftenliste. Es gab bereits zwei Info-Stände auf dem Hülser Markt, weitere sind nach Ende der Ferien geplant“, erzählt Föller.

Die Initiative befürchtet „erhebliche und irreversible Umweltauswirkungen“, sollte die Bebauung Realität werden. „Bei den beiden genannten Flächen handelt es sich um Teile der Kulturlandschaft Flöthbachniederung/Hülser Bruch. Die Gebiete haben als Kaltluftsammelgebiet besondere Bedeutung für das Klima“, schreiben die Aktiven. Angesichts der aktuell besorgniserregenden klimatischen Veränderungen und des Artensterbens wäre die Bebauung ein unverantwortlicher Vorgang, heißt es weiter. „Die Jugend mahnt uns, endlich aktiv zu werden für Natur- und Klimaschutz – für eine lebenswerte Zukunft“, schreiben die Initiatoren und beziehen sich auf die „Fridays for Future“ Bewegung um Greta Thunberg. „In Krefeld sind ca. 50 % der Haushalte Singlehaushalte – mit steigender Tendenz“, sagt Föller. „Für diese Haushalte sind hauptsächlich innerstädtische Wohnungen von kleiner bis mittlerer Größe interessant und keine Einfamilienhäuser am Stadtrand“, meint er.

Die Initiative will die Zeit bis zum Ende der Einspruchsfrist am 30. September nutzen, um mit weiteren Aktionen auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Eines der Areale soll in den kommenden Tagen mit rot-weißem Flatterband markiert werden, um das Ausmaß der möglichen Flächenversiegelung zu visualisieren. Flyer und Unterschriftenlisten liegen, berichtet Föller, in vielen Hülser Geschäften aus. Die Bürgerinitiative hat außerdem eine Homepage, über die auch die Online-Petition angeklickt werden kann.

Die Homepage der Bürgerinitiative „Hände weg vom Hülser Bruch“ ist „www.huelser-bruch.weebly.com“.

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