Krefeld Juwelierhaus Kammen vor dem Abriss

Krefeld · An der Hochstraße 88 baut eine Schuhkette neu – Andreas Drabben (UWG) will den Abriss stoppen.

 Abriss steht bevor: Kammen an der Hochstraße.

Abriss steht bevor: Kammen an der Hochstraße.

Foto: Samla

An der Hochstraße 88 baut eine Schuhkette neu — Andreas Drabben (UWG) will den Abriss stoppen.

Der alte Sitz des Krefelder Traditionsjuweliers Kammen an der Hochstraße 88 in der Krefelder Fußgängerzone soll abgerissen werden. Dies bestätigte am Donnerstag die Krefelder Stadtverwaltung, der bereits ein Abrissantrag und ein Antrag auf Baugenehmigung vorliegt.

Drabben nennt Gebäude "denkmalähnlich"

Auf dem Grundstück soll dann ein Geschäftshaus mit Glasfassade gebaut werden, wie gestern Politiker Andreas Drabben von der UWG mitteilte. Dort solle das Schuhgeschäft Tamaris einziehen — bisher gibt es eine Filiale des Unternehmens an der Königstraße. Drabben kritisiert, dass mit dem Abriss wertvolle Architektur verloren gehe. "Ein denkmalähnliches Gebäude" nannte er das jetzt dort stehende Haus.

Das alte Kammen-Haus steht nicht unter Denkmalschutz, wie die Stadt bestätigte. "Sowohl der Antrag auf Abriss des Gebäudes als auch der Antrag auf Neubau sind noch nicht beschieden", teilte Stadtsprecher Dirk Senger mit.

Keine rechtliche Möglichkeiten, um Abriss zu verhindern?

Das Haus Kammen wurde seit dem Bauantrag 1947 auf den Ruinen des Kellers des Vorgängergebäudes komplett neu aufgebaut, nachdem das Vorgängergebäude im Krieg durch Bomben zerstört worden war. Die UWG hat sich an die Architektin des neuen Bauherrn gewandt und gebeten, auf den Glasbau zu verzichten und das Gebäude zu erhalten. "Diese möchte das an den Bauherren weitergeben und vielleicht können wir hier ja eines der wenigen Gebäude von Krefelds Stadtgeschichte erhalten", betont Andreas Drabben.

"Rechtlich hat die Verwaltung hier leider keine Möglichkeiten den Abriss und einen Neubau zu verhindern. Aber der Verbraucher wird in einigen Jahren umdenken und lieber in kleinen gemütlichen Läden einkaufen gehen, die auch die Historie einer Stadt gewürdigt haben", so Drabbens These.

(sep)
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