Krefeld Gesamtschulen müssen 140 Schüler abweisen — SPD fordert Reaktion

Krefeld · Die starke Nachfrage nach Gesamtschulplätzen hält an – nicht alle Schüler werden angenommen. Die SPD fordert deshalb erneut, eine Elternbefragung zur Gründung einer weiteren Schule zu starten.

 Schulamtsleiter Jürgen Maas zeigt sich zufrieden, dass die Kooperation auf Gesamtschulebene mit Kerken erfolgsversprechend anläuft. Eine Gesamtbewertung will er erst im März vorlegen — nach Ende der Anmeldephase.

Schulamtsleiter Jürgen Maas zeigt sich zufrieden, dass die Kooperation auf Gesamtschulebene mit Kerken erfolgsversprechend anläuft. Eine Gesamtbewertung will er erst im März vorlegen — nach Ende der Anmeldephase.

Foto: T. L.

Die starke Nachfrage nach Gesamtschulplätzen hält an — nicht alle Schüler werden angenommen. Die SPD fordert deshalb erneut, eine Elternbefragung zur Gründung einer weiteren Schule zu starten.

Erneut muss die Stadt Schüler abweisen, die in Krefeld eigentlich von der Grundschule auf eine Gesamtschule wechseln wollen. Gestern hat die städtische Schulverwaltung mitgeteilt, dass in den vergangenen Wochen insgesamt 706 Kinder für die fünften Klassen in Krefeld angemeldet wurden — das sind bei einem um voraussichtlich etwa 70 Schüler stärkeren Jahrgang knapp 50 Kinder mehr als noch im vergangenen Jahr. Wegen beschränkter Kapazität werden 140 Kinder nicht angenommen.

Frank Meyer: "Klare Abstimmung der Eltern für diese Schulform"

Die SPD, die ebenso wie die Grünen eine Elternbefragung zur Gründung einer weiteren Gesamtschule in Krefeld fordert, sah sich gestern durch die neuen Zahlen in ihrer Position bestätigt. "Die aktuelle Anmeldestatistik ist nichts anderes als eine klare Abstimmung der Eltern für diese Schulform", sagt Frank Meyer (SPD), der zugleich schulpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist und 2015 auch als Oberbürgermeisterkandidat ins Rennen geht.

"Dem können sich Politik und Verwaltung nicht weiter entziehen. Deshalb müssen CDU, FDP und Verwaltung endlich aus dem schulpolitischen Tiefschlaf erwachen und mit uns gemeinsam für die Kinder und im Sinne des Elternwillens handeln", erklärt Frank Meyer. "Stadtverwaltung und Ratsmehrheit haben sich der Elternbeteiligung zum jetzigen Zeitpunkt verweigert und das Thema auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Das war ein Fehler. Die Schulanmeldungen 2014 sprechen eine deutliche Sprache", stellt Frank Meyer fest.

Schulamtsleiter Maas will noch keine Bewertung vornehmen

Unsere Zeitung fragte gestern auch bei Schulamtsleiter Jürgen Maas nach — der will eine abschließende Analyse erst dann vornehmen, wenn die übrigen weiterführenden Schulen ihre Anmeldephase abgeschlossen haben. Erfreulich sei aber, dass die Nachfrage für den Standort Kerken belegt, dass die interkommunalen Kooperationsbemühungen sinnvoll und erfolgreich waren.

Die neuen Anmeldezahlen zeigen zwei deutliche Trends: Gewinner ist die neu gegründete Gesamtschule Uerdingen, Verlierer die Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Die Anmeldezahlen im Einzelnen: Gesamtschule Kaiserplatz: 239 (Vorjahr 212); Robert-Jungk-Gesamtschule Hüls: 113 (Vorjahr 85), plus 74 für den neuen Teilstandort in Kerken; Kurt-Tucholsky-Gesamtschule: 132 (Vorjahr 184); Gesamtschule Uerdingen: 222 (Vorjahr 178).

Die vier städtischen Gesamtschulen können in ihren 21 Krefelder Eingangklassen und bei den neu festgelegten Klassenfrequenzen von 27 Schülern insgesamt 567 Schüler aufnehmen.

Der neue Teilstandort Kerken der Robert-Jungk-Gesamtschule wurde von den dortigen Eltern angenommen und kann im Sommer tatsächlich an den Start gehen. Freie Kapazitäten gibt es in der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Die drei übrigen Schulen sind voll und können nicht alle Aufnahmewünsche erfüllen.

(RP)
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