Hund schwer verletzt eingeschläfert Entlaufener Husky von Bahn angefahren

Krefeld · Die entlaufene Husky-Hündin "Samira" musste am Freitagmorgen in einem Duisburger Tierheim eingeschläfert werden. Die Bundespolizei hatte das schwer verletzte Tier am Freitagmorgen an einer Bahnlinie bei Duisburg-Trompet gefunden. Die Tierrettung in Duisburg bestätigte , dass es sich dabei um das Tier handelt, das in Krefeld mehrere Schafe gerissen haben soll.

Hund schwer verletzt eingeschläfert: Entlaufener Husky von Bahn angefahren
Foto: Tierschutz Willich

Die Hündin - die seit mehreren Wochen gesucht wurde - war gegen 7.50 Uhr am Freitagmorgen von einem Zug auf der Bahnstrecke zwischen Duisburg-Rheinhausen und Moers angefahren und dabei schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. An einer Bahnlinie im Duisburger Ortsteil Trompet fanden Beamte der Bundespolizei das schwer verletzte Tier. Bei dem Versuch die Husky-Hündin einzufangen, setzte sich das Tier zur Wehr und verletzte einen Mitarbeiter der Duisburger Tierrettung und einen Polizisten. Beide mussten in einer örtlichen Klinik behandelt werden. "Das ist eine völlig normale Reaktion von dem Tier, wenn es verletzt ist und sich bedroht fühlt", erklärte Elke Machola von der Duisburger Tierrettung.

Auch die verletzte Hündin wurde in eine Tierklinik gebracht. Dort konnte anhand des eingesetzten Chips zweifelsfrei ermittelt werden, dass es sich um den seit zwei Monaten abgängigen Hund handelt.

Der Husky war am 15. Juni einem Ehepaar in Tönisvorst weggelaufen und lebte seitdem in freier Wildbahn. Der Hund soll seitdem acht Schafe gerissen haben. Der Kern seines Jagdreviers lag offensichtlich nördlich von Krefeld — dort hat er die Schafe gerissen; dort hat er wohl auch ein Versteck für Ruhephasen gewählt.

Die Stadt Krefeld hatte das Tier zum Abschuss freigegeben. Doch Jäger und Tierschützer wollten den Husky mit einer Lebendfalle überlisten.

Das schwer verletzte Tier musste noch am Freitagvormittag eingeschläfert werden. "Wir sind alle sehr geschockt, so einen Ausgang hatten wir uns nicht gewünscht", sagt Machola. Die Besitzer des Tieres sind bereits informiert und zur Tierklinik in Duisburg-Asterlagen gefahren.

Hundeexperte Thomas Tomalla, der gehofft hatte, den Husky einfangen zu können, erhebt schwere Vorwürfe gegen andere Tierschützer. Sie seien dafür verantwortlich, dass der Hund seine sichere Schlafstelle in Krefeld verließ und nach Duisburg wanderte. "Ich habe Leute mit Taschenlampen gesehen, die nach dem Husky gesucht haben", sagte Tomalla. "Natürlich ist Samira dann in Panik geflohen."

Durch die Sperrung der Bahnstrecke von 8 bis 9.30 Uhr kam es zu einigen Betriebsstörungen im Bahnverkehr. Ingesamt kam es zu Verspätungen von 250 Minuten.

(ila)
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