Korschenbroich Grüne: Brücke zu Baugebiet nicht barrierefrei

Korschenbroich · Sie soll den Ortskern mit dem neuen Baugebiet "An der Niers-Aue" verbinden. Sie ist aber nicht behindertengerecht.

 Fußgängerbrücke über die L 31: Sie verbindet die Ortsmitte mit der "Niers-Aue". Allerdings ist die Brücke steil und schmal. Die Grünen fordern einen behindertengerecht Ausbau.

Fußgängerbrücke über die L 31: Sie verbindet die Ortsmitte mit der "Niers-Aue". Allerdings ist die Brücke steil und schmal. Die Grünen fordern einen behindertengerecht Ausbau.

Foto: Ilgner

Häuser und Wohnungen für mehr als 1000 Menschen sollen in zwei Abschnitten im Baugebiet "An der Niers-Aue" zwischen Korschenbroicher Straße und Gilleshütte entstehen. Mit der Verkehrsanbindung ist die Ratsfraktion der Grünen aber überhaupt nicht zufrieden. Sie sieht für Fußgänger und Radfahrer zunächst keine Möglichkeit, auf direktem Weg in die Korschenbroicher Innenstadt zu kommen. Daher drängt die Fraktion auf eine "rasche Lösung", schließlich ist der Baubeginn für 250 Häuser für März 2018 und der mögliche Erstbezug für Winter 2018/19 vorgesehen. Die Grünen fordern zum einen die Verbesserung der schon vorhandenen Fußgängerbrücke an der L 31n, die bislang die Gilleshütte mit dem Ortskern verbindet. Die Brücke soll nach Vorstellungen der Grünen verbreitert, weniger steil und für Behinderte mit einem entsprechenden Geländer ausgestattet werden. Zum anderen drängt die Fraktion der Grünen zur besseren Erschließung auf eine schnelle Tunnellösung für Radfahrer. Ihre Forderung: "Entweder wird der Tunnelbau vom zweiten Bauabschnitt entkoppelt und entsprechend vorgezogen, oder wir ziehen den zweiten Bauabschnitt komplett vor."

Im Mai scheiterten die Grünen bereits mit ihrem Antrag im Stadtrat. Er wurde nach langer Diskussion in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung vertagt. Jetzt gab es die zweite Klatsche für die Grünen. Der Fachausschuss lehnte mit der CDU/SPD-Mehrheit den erneuten Antrag ab.

"Wir müssen dafür sorgen, dass den Neubürgern ohne Auto zeitnah ein Weg in die City zur Verfügung steht", warb Jochen Andretzky (Grüne) mehrfach für die Pläne seiner Partei. Von der Verwaltung gab es dazu wenig Erhellendes: Sie hatte im Juli eine Machbarkeitsstudie zur Brückenverbreiterung vorgelegt mit Sanierungskosten von 1,4 Millionen Euro. "Uns fehlen bislang noch die Rückmeldungen aus den Fraktionen, wie wir jetzt mit der Brücke verfahren sollen", erklärte der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach im Ausschuss. "Wir müssen schon wissen, welche Varianten die Politik umgesetzt haben will." Für Onkelbach war der Antrag nicht entscheidungsreif, da er bislang nicht weiß, welche Lösung die Ratsmehrheit will: ob Brücke, vorgezogenen Tunnel oder eine sonstige Querungslösung.

Während Onkelbach für eine Verschiebung warb, gab es von CDU und SPD nur Gegenrede und Ablehnung. "Der Tunnelbau gehört für die CDU mit in den zweiten Bauabschnitt", erklärte Andreas Heidemann. Dann wird sich Investor Amand laut Erschließungsvertrag an den Tunnelkosten beteiligen. Der zweite Bauabschnitt ist laut Planung für das Jahr 2026 vorgesehen. Dann sollen die weiteren 150 Häuser gebaut werden. So lange wollen die Grünen aber nicht warten.

"Das ist ein Thema für die Haushaltsberatungen", sagte Albert Richter (SPD) mit Blick auf die Verbreiterung der Brücke. Wegen des Tunnelbaus werde die SPD den zweiten Bauschnitt für die Niers-Aue nicht vorziehen. Davor warnte auch Bürgermeister Marc Venten: "Die Nachfrage an Kita-Plätzen steigt und die Schülerzahlen schnellen in die Höhe. Das macht unsere Infrastruktur nicht mit."

(NGZ)
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