Köln Streit um Ehrung von "Rhein-Retter" Ali Kurt

Köln · Für viele Kölner ist Ali Kurt ein Held: Bei dem Versuch, eine Sechsjährige im März aus dem Rhein zu retten, ertrank der Kölner. In der Domstadt ist ein Streit entbrannt: Soll eine Straße oder ein Platz nach ihm benannt werden?

 An dieser Stelle im Kölner Stadtteil Stammheim geschah das Unglück.

An dieser Stelle im Kölner Stadtteil Stammheim geschah das Unglück.

Foto: dpa, mb pzi

Der Kölner Integrationsrat hat die Ehrung von Ali Kurt vorerst abgelehnt. Für die Angehörigen ist die Nachricht eine Enttäuschung: Nachdem Sozialdezernentin Henriette Reker die Ehrung in anderhalb Jahren angehen wollte, lehnten die Parteien eine Bennenung einer Straße oder eines Platzes in der Ausschusssitzung ab, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Während die Grünen nur Gesellschafts-gestaltende Menschen ehren wollten, plädierte die SPD für eine nicht alleinige Ehrung von Ali Kurt. Die FDP habe sogar eine Verleihung der Rettungsmedaille des Landes angezweifelt. Für Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) seien die Argumente "untragbar".

Nach einer Phase der Abkühlung wollen sich die Parteien hinsetzen und nach einer neuer Lösung suchen.

"Rhein-Retter" Kurt verstarb Mitte März bei dem Versuch, ein sechsjähriges Mädchen vor dem Ertrinken zu retten. Er hatte es geschafft, das Kind zum Ufer zu bringen, bevor er selbst von der Strömung erfasst wurde.

Die Sechsjährige und ein zehnjähriges Mädchen konnten damals von Joggern und Passanten aus dem Fluss gezogen werden. Die Sechsjährige starb aber trotz Wiederbelebungsmaßnahmen. Kurts Leiche wurde wenige Tage später im Rhein bei Kalkar gefunden.

(nbe)
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