Upcycling-Markt in Bedburg-Hau Wenn aus Abfall Neues entsteht

Bedburg-Hau · Aufbereiten statt wegwerfen — das steckt hinter dem Wort „Upcycling“. Die Schüler des Offenen Ganztags der St. Markus-Grundschule, Standort Schneppenbaum, bieten am Samstag von ihnen neu gestaltete Geschenkartikel an.

 „Upcycling“ in der Grundschule am Honigsberg mit den Kindern und den Lehrerinnen Anke Visser und Manuela Witzke, von links.

„Upcycling“ in der Grundschule am Honigsberg mit den Kindern und den Lehrerinnen Anke Visser und Manuela Witzke, von links.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Von A wie Aluminiumdose bis P wie Paletten: All das, was die Abfalltonne füllt, muss nicht gleich Müll sein, sondern kann als Rohstoff für neue Gegenstände aufbereitet werden. Um der Wegwerfwelle entgegenzuwirken, haben die Kinder des Offenen Ganztags (Ogata) der Gemeinschaftsgrundschule St. Markus in Bedburg-Hau in Trägerschaft des Caritasverbandes Kleve, sich intensiv mit dem Thema „Upcycling“ beschäftigt. Beim Upcycling werden Abfallprodukte oder als nutzlos bewertete Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. So werden alte, gebrauchte und kaputte Gegenstände nicht nur vor der Mülldeponie bewahrt, sondern können auch wiederverwertet werden.

Einen wichtigen Denkanstoß lieferte Manuela Witzke, Leiterin der Offenen Ganztags. Sie beobachtete, dass viele Schüler Plastikflaschen zur Schule mitbringen. Oftmals würden die Kinder ihre mitgebrachten Mehrwegflaschen trotz des Pfandes, wie Witzke sagt, wegwerfen. Als sie sich mit ihren Kollegen austauschte, entwickelte sich schnell die Idee eine Arbeitsgemeinschaft (AG) zu gründen, in der die Schüler über Plastikmüll aufgeklärt werden. Seit Anfang März haben die Kinder nun in der Forscher- und Umwelt-AG gelernt, wie zum Beispiel Plastikmüll ins Meer gelangt oder wie Hausmüll richtig getrennt wird und wo überall Mikroplastik zu finden ist. Zudem waren sie als Kinderreporter unterwegs und informierten sich über das Entsorgungskonzept des örtlichen Supermarkts.

Ob Kerzenreste, Konservendosen, Glasflaschen, Schraubgläser oder Kunststoffflaschen: Die Grundschulkinder sammelten reichlich in den Müll geworfene Gegenstände, die sie aufbereitet haben und zum Abschluss des Projektes nun auf einem Upcycling-Markt zum Kauf anbieten. Auch Eltern und Mitarbeiter haben geholfen aus Wegwerf-Materialien neue Gegenstände zu basteln. Neben Grillschürzen und Taschen, die aus alten Jeans genäht wurden, haben sie  zum Beispiel auch aus einer Waschmaschinentrommel eine Stehlampe gebaut oder aus alten Glasflaschen Lichter gebastelt. Außerdem wurde eine Sitzmöglichkeit sowie eine Bar aus alten Paletten und einem Schrank gebaut. Darüber hinaus hat die Projekt-Gruppe gelernt – insbesondere um Plastikmüll zu vermeiden – wie Spülmittel, Lippenbalsam oder Shampoo hergestellt werden.

Die Kinder seien durch die  Forscher- und Umwelt-AG, im Hinblick auf das Thema Klimaschutz und Müllvermeidung sensibilisiert worden. „Sie regen sich mittlerweile über Leute auf, die sich für ihre Einkäufe Plastiktüten geben lassen  oder fragen mich, warum ich mit dem Auto zur Schule fahre“, sagt Witzke. Dass, die Kinder mitdenken, kritisch hinterfragen und die Umwelt mitgestalten wollen, sei eine positive Entwicklung, so Witzke. Der Offene Ganztag wurde bereits im vergangenen Jahr als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet. Mit diesem Projekt wird die erneute Zertifizierung angestrebt.

Der Upcycling-Markt findet unter dem Motto „Müll vermeiden und kreativ werden“ am Samstag, 23. November, 17 bis 20 Uhr, statt. Hier können Besucher in der Offenen Ganztagsgrundschule St. Markus, auf dem Honigsberg 30 in Schneppenbaum, beim Stöbern, Schlemmen und Shoppen auch ein Stück die Welt verbessern. Denn die Hälfte des Erlöses wird der „Deutschen Stiftung Meeresschutz“ gespendet.

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