Lokalsport Theodor Beysiegel war der Gründervater

Kleve · Ballspielverein DJK 1913-1920 Kellen feiert am Samstag das hundertjährige Bestehen mit einem Festkommers am Sportplatz.

Am 9. August 1913 war es eine Anzeige in der Tageszeitung "Clevischer Volksfreund", die die Gründung eines Fußballvereins in Kellen ankündigte. Über 30 Kellener folgten damals dem Aufruf und gründeten unter dem Vorsitz von Theodor Beysiegel den Kellener Ballspielverein. Nachdem man sich auf die Vereinsfarben Gelb und Schwarz geeinigt hatte, folgte am 7. Dezember 1913 das erste Spiel. Der folgende Weltkrieg sorgte dafür, dass das Vereinsleben bis auf weiteres hinten anstehen musste.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges entwickelte sich parallel zum Ballspielverein die DJK Hermannia Kellen. Auch wenn die Fusion der beiden Vereine erst im Jahr 2001 erfolgen sollte, schlossen sich die Fußballabteilungen der beiden Kellener Vereine bereits im Jahr 1929 zusammen. Nachdem die Fußballer der DJK zum BV übergetreten waren und so die stärksten Kicker in einer Mannschaft spielten, folgte eine der erfolgreichsten Zeiten für den Kellener Fußball. Unter Trainer Otto Semrock gelang 1931 der Aufstieg in die 1. Bezirksklasse, damals die höchste Spielklasse in Westdeutschland. In der Krefelder Grotenburg, heute Spielstätte des Regionalligisten KFC Uerdingen, bestritt die Semrock-Elf ein erfolgreiches Entscheidungsspiel gegen Preußen Krefeld.

Neben der Fußballabteilung machte auch die Abteilung für Leichtathletik auf sich aufmerksam. Theo Bartjes, Leichtathlet im Dress des BV, gelang 1937 der Westdeutsche Meistertitel über die 10.000 Meter. Mit dem Beginn des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs folgten erhebliche Einschnitte bei beiden Vereinen, vor allem die kirchlich geprägte DJK litt unter den Einschränkungen durch die Nazis. Wie schon im Verlauf des Ersten Weltkriegs, litt das Vereinsleben in Kellen und kam letztendlich zum Stillstand.

Nur ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1946, gründete sich der BV Kellen neu. Agierten zuvor lediglich Fußballer und Leichtathleten für den BV, fügten sich ab 1947 auch Tischtennisakteure in den Verein ein. Sechs Jahre später, 1952, begann auch für die DJK der Neuanfang in Kellen. Auch hier trafen sich nun Fußballer, Leichtathleten und Tischtennisspieler, um gemeinsam Sport zu treiben. Hatte sich in den 60er Jahren auch eine Tennisabteilung beim BV gegründet, war es in den 70er Jahren dann abermals die Fußballabteilung des Ballspielvereins, die zum Aushängeschild wurde und zweimal in die Landesliga aufstieg.

Auch bei der DJK entwickelten sich weitere Sportarten, so kamen eine Karate- und Volleybalabteilung hinzu. Die endgültige Fusionierung der Kellener Vereine erfolgte am 29. Juni 2001, seitdem treten alle Sportler für den BV DJK 1913-1920 Kellen e.V. an.

(RP/rl)
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