Erster Schultag So kommen Kinder sicher zur Schule

Kreis Kleve · Pünktlich zum Schulstart gibt die Polizei Eltern Tipps, wie ihre Schützlinge gut durch den Straßenverkehr kommen. In Bedburg-Hau setzt man auf „Brems-Dich-Buddys“, in Goch baut eine Schule auf Gespräche statt auf Schulwegpläne.

 So überqueren Schüler sicher eine Straße: Erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links schauen.

So überqueren Schüler sicher eine Straße: Erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links schauen.

Foto: dpa/Arne Dedert

Wenn heute die Schule startet, müssen sich alle Verkehrsteilnehmer auf eine neue Situation einstellen: Die Schüler müssen lernen, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen und die Autofahrer sollten Rücksicht üben. Auch die Polizei im Kreis Kleve möchte, dass die Kleinen sicher und gut zur Schule kommen. Die Bezirksdienstbeamten wollen nun an den Grundschulen für mehr Sicherheit auf den Schulwegen sorgen. „Aber auch die Eltern können im Vorfeld schon einiges tun, damit bi-Dötzchen und auch größere Kinder gut und sicher ankommen“, betont die Pressestelle der Polizei.

Folgende Tipps hat sie für Eltern: „Üben Sie im Vorfeld mit Ihren Kindern den Weg zur Schule. Denken Sie daran, dass der kürzeste Weg nicht immer der sicherste ist. Ein kleiner Umweg etwa über Straßen mit Gehweg, Fußgängerampeln, Mittelinseln und Wege mit guter Beleuchtung kann Gefahrensituationen vermeiden.“ Der Klassiker: Eltern sollten ihrem Kind zeigen, dass es vor dem Überqueren einer Straße erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links schauen soll.  „Lassen Sie sich den Weg und die Dinge, auf die geachtet werden muss, von Ihrem Kind erklären. So können Sie sichergehen, dass es alles verstanden hat.“ Aber auch die Erwachsenen hätten Pflichten: „Wir erinnern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer an ihre Vorbildfunktion“, so die Polizei.

In Goch hat sich eine Grundschule vom System des schriftlichen Schulwegeplans verabschiedet: die Liebfrauenschule. „Wir sind von so vielen verkehrstechnischen Unwägbarkeiten umgeben, dass wir es derzeit für sinnvoller erachten, intensiv mit den Eltern zu sprechen, als ihnen einen Ausdruck des schon ziemlich alten Plans in die Hände zu drücken“, sagt Schulleiterin Carolin Fink. Zwar sei für die Kinder noch immer richtig, den Zebrastreifen an der Kalkarer Straße zu benutzen oder den Ostring gegenüber einem kleinen Fuß- und Radweg, der direkt zur Schule führt, zu queren. „Aber einen neuen Plan wollen wir gemeinsam mit der Verkehrswacht erst erarbeiten, wenn der Ringschluss umgesetzt ist. Denn damit wird sich für uns eine Menge ändern. Dann wird ja der Bahnübergang Kalkarer Straße für Autos geschlossen. Außerdem ist das Neubaugebiet Neu-See-Land noch in keine Schulwegplanung aufgenommen, aber das ist für uns ein großes Thema, denn schon jetzt haben wir einige Schüler, die von dort zu uns kommen“, berichtet die Rektorin. Eltern werde dringend geraten, Sohn oder Tochter schon am Hunsberg oder an der Theodorstraße zum Gehweg hin aussteigen zu lassen, so dass die letzten Meter zu Fuß gegangen werden. Ansonsten gilt die Bitte, die Kleinen zu Fuß oder mit dem Rad zu begleiten und mit ihnen intensiv über die Herausforderungen zu sprechen. Immer wieder, bis alles verstanden ist.

Pünktlich zum Ferienende engagiert sich der FDP Ortsverband Bedburg-Hau für die Verkehrssicherheit von Kindern in der Gemeinde. Die Freidemokraten wollen sogenannte „Brems-Dich-Buddys“ vor Kindergärten aufstellen, um Autofahrer dafür zu sensibilisieren, dass sich dort oft Kinder aufhalten und langsam zu fahren ist. Dazu wurden jetzt 14 „Brems-Dich-Buddys“ aus eigenen Mitteln beschafft. Durch ihre Größe von 83 Zentimetern, die leuchtend grüne Signalfarbe und die rote Fahne sind die Warnmännchen auch bei schlechtem Wetter schon von weitem sichtbar.

„Wir bitten um besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Ein sicherer Weg zur Schule und in den Kindergarten ist eine permanente Herausforderung für alle Bürger“, sagt der Ortsvorsitzende Jürgen van Os.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort