Kleve Neue Mitte setzt auf Saturn

Kleve · Nächste Runde der Mietverhandlungen mit dem Elektronik-Riesen sind im September geplant. Geschäftsführer Ruud Kraaij und die Werbegemeinschaft Neue Mitte hoffen im RP-Gespräch auf eine Einigung.

 RP-Gespräch: Uwe Günther, Lothar Quartier, Ruud Kraaij und RP-Redaktionsleiter Jürgen Loosen, v.r., im Büro des Niederländers in der Neuen Mitte.

RP-Gespräch: Uwe Günther, Lothar Quartier, Ruud Kraaij und RP-Redaktionsleiter Jürgen Loosen, v.r., im Büro des Niederländers in der Neuen Mitte.

Foto: Evers

Die "Mietverhandlungen" zwischen dem Elektronik-Giganten Saturn und der Neuen Mitte könnten schon im September mit einem neuen Vertrag beendet werden — eine Woche nach dem Bekenntnis von Kleves Saturn-Geschäftsführer Max Ingo Festing zum Standort Neue Mitte (wir berichteten exklusiv) betonte auch der Geschäftsführer der Neuen Mitte, Ruud Kraaij, in einem RP-Gespräch, dass man darauf setze, dass Saturn auch nach dem Ablauf des Vertrags im September 2014 weiter am bestens eingeführten Standort bleibt. Vier Konzepte seien Saturn vorgelegt worden, im September sitzt man wieder am Tisch. "Die Gespräche sind bisher alle freundschaftlich verlaufen", urteilt Kraaij. In der Neuen Mitte hat Saturn bisher etwa 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche und 1300 Quadratmeter Lager, offenbar geht es bei den Verhandlungen auch um diese Zuschnitte.

 Der Neue Mitte-Komplex im Herzen Kleves aus der Vogelperspektive.

Der Neue Mitte-Komplex im Herzen Kleves aus der Vogelperspektive.

Foto: Gottfried Evers

Lothar Quartier, der als Sprecher der Werbegemeinschaft Neue Mitte ebenso an dem Gespräch teilnahm wie der Vorsitzende Uwe Günther, sprach im Namen der Mieter des Einkaufscenters: "Wir sind alle sehr bemüht, Saturn zu halten, und hoffen, dass die nächste Runde zum Erfolg führt". Zur Spekulation, es gebe schon einen Nachmieter für den Fall, dass Saturn in Richtung Unterstadt abwandert (wobei Festing das geplante Minoritenplatz-Center ausgeschlossen hatte), sagte der Niederländer: "Es gab einen Interessenten, der lose angefragt hat, aber es gibt keinerlei konkrete Gespräche. Wir werden mit niemandem sprechen, solange die Verhandlungen mit Saturn laufen".

Kleve: Neue Mitte setzt auf Saturn
Foto: Evers

Die beiden Vertreter der Werbegemeinschaft sehen die Neue Mitte für die Zukunft gerüstet. Zum Beispiel auch mit der Fertigstellung der Kirchberg-Galerie, "die für die Neue Mitte ein Gewinn wird". Die ersten Mieter sind mit dem Textil-Discounter KiK und Unity Media gefunden (beide eröffnen schon bald), der dritte soll folgen. Zudem werden in der Galerie für Studenten 40 Wohnungen entstehen. Echte Leerstände gebe es ohnehin nicht in der Neuen Mitte, die 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche und etwa 2700 Quadratmeter Lagerfläche beinhaltet. Uwe Günhter: "Die Neue Mitte wird oft so dargestellt, als wenn wir am Tropf hängen, aber das ist Blödsinn". Und Ruud Kraaij legt nach: "Wir sind als Investor mit der Entwicklung sehr zufrieden. Wir haben viel Geld in die Hand genommen und habe volles Vertrauen in die Neue Mitte!"

Kleve: Neue Mitte setzt auf Saturn
Foto: Gottfried Evers

Geplant sind für die nähere Zukunft eine Verlegung des oberen Eingangs und möglicherweise auch ein Vorziehen des derzeit etwas zurückliegenden Haupteingangs. Zudem wird 2013 ein neuer Boden gelegt. Dann soll ein niederländischer "gebackener Boden" Wärme und Atmosphäre ausstrahlen, womit man auch darauf reagiert, dass der aktuelle Fußbodenbelag bei Nässe sehr glatt sein kann.

Zwei Wünsche an die Stadt haben die Vertreter der Werbegemeinschaft auch noch. Zum einen die Einführung eines in ihren Augen "längst überfälligen Parkleitsystems", verbunden mit der Idee, das Neue-Mitte-Parkhaus in Saturn-Parkhaus umzutaufen und die Tiefgarage zum Beispiel in Center-Parkhaus umzubenennen. Für sehr wichtig halten beide "eine Verkleinerung des Elsa-Brunnens, der für viele Leute ein Nadelöhr darstellt. Damit würden auch mehr Sitzgelegenheiter entstehen".

Die Meinung zum geplanten Minoritenplatz-Center ist für die Neue Mitte auch klar: "Wir begrüßen ein solches Center in der Unterstadt, wenn es mit kleinteiligen Geschäften besetzt wird mit einer Öffnung hin zur Fußgängerzone". Genau das hat Thomas Riek vom Erlangener Investor Sontowski&Partner in einem RP-Exklusivgespräch in der vorigen Wolche angekündigt.

(RP/ac)
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