Drei Monate Museum Kurhaus Wunderkammer lockt ins Kurhaus

Kleve · Die Klever Museumspädagogen und Direktor Harald Kunde stellten im Kurhaus das neue Programm-Heft für Kinder und Erwachsene bis Frühling 2019 mit Workshops, Lesungen und Führungen vor.

 Direktor Harald Kunde (r.) und die Museumspädagogen stellten das neue Programm in der Wunderkammer vor.

Direktor Harald Kunde (r.) und die Museumspädagogen stellten das neue Programm in der Wunderkammer vor.

Foto: Matthias Grass

Fröhlich stehen die drei Grazien in der Sonne. Sie haben sich herausgeputzt für den sonntäglichen Gang in die Kirche, den Hut auf dem Kopf und die Tasche im akurat angewinkelten Arm. Irgendwann in den 1960er Jahren fotografierte Evelyn Hofer die drei Amerikanerinnen im Sonntagsstaat vor dem Schuppen, der sich Kirche nennt. Es ist die „Harlem Church, New York“, wie auch das Foto titelt. Evelyn Hofer gilt als die berühmteste unbekannte Photografin Amerikas und ihr widmet das Museum Kurhaus seine nächste große Ausstellung, die im Februar eröffnet wird. Die Bilder aus den Straßen der USA, die Hofer damals machte, ihre Stillleben nehmen im neuen Kurhaus-Programm für das erste Quartal einen reiten Raum ein.

So will Museumspädagogin Alexandra Eerenstein mit ihren Kindern ein eigenes Stillleben machen, indem sie zur Zitrus-Presse einlädt, in der mit Gemüse und Obst gedruckt wird. Ein Kurs, der sich an Kinder zwischen drei und sechs Jahren widmet. Und ein Kurs, der wie die meisten pädagogischen Kurse für Kinder und Jugendliche im Museum Kurhaus in der Regel ausgebucht sein wird. Denn die Angebote der Klever Museumspädagogen sind gefragt und suchen ihres gleichen, wie Alexandra Eerenstein jetzt erfuhr: Ihr neues „Stamm-Kind“, das regelmäßig ins Museum kommt, stammt aus München. Die Eltern sind berufsbedingt aus dem tiefen Süden der Republik an deren westlichen Rand gezogen. Und sie sind begeistert - zumindest, was das Museumsangebot für kleine Kinder angeht. Denn für Kinder zwischen drei und sechs Jahren habe die Mutter in München keine Angebote gefunden.

Eerenstein bietet ein rundes Programm für rund eine Stunde, in der die Kleinen mit ihren Eltern nach einer lockeren Vorstellungsrunde durch das Museum streifen, wo man auch mit Montessori-Farbtäfelchen arbeitet und Farben abgleicht, (so die Museumspädagogin) und wo die Jungen und Mädchen dann, wenn sie wieder in der Wunderkammer angelangt sind, ihr Bild malen. „Die einen sind nach einer dreiviertel Stunde fertig, andere sitzen noch länger an ihren Werken“, sagt Eerenstein. Sie komme sich dabei oft wie ein Assistent vor: Man reicht dem Meister den Pinsel, berät ihn bei der Farbwahl, gibt Tipps. Weil das so gut läuft und allen Spaß macht, möchte die Museumspädagogin bald auch einen Kurts für Mutter oder Vater mit Kinder oder Oma mit Enkeln/in anbieten. „Man steht dann vor einer Staffelei uns malt auf Augenhöhe“, sagt eerenstein. Dann darf der kleine Meister eben auch mal sagen, wo es lang geht.

Insgesamt bieten die Museumspädagogen 52 Termine im Jahr, an denen Kurse stattfinden, Woche für Woche. Für die ganz kleinen ebenso, wie für Schulkinder und schließlich die Erwachsenen. „Die Kreativität, wie unsere pädagogischen Mitarbeiter die Ausstellungen vermitteln, ist faszinierend“, sagt Museumsdirektor Harald Kunde jetzt bei der Vorstellung des neuen Programms. Kunde verweist dabei vor allem auf das neue Programmheft, das die ganze Vielfalt von Angeboten im Kurhaus auf den Nenner bringt. Allgemeinverständlich für jeden und damit jeden einlädt, die verschiedenen Veranstaltungen zu besuchen.

Dazu hat Valantina Vlasic, Kuratorin am Museum Kurhaus, die unterschiedlichen Angebote auch in verschiedenen Farben gelistet. Rot sind die Ausstellungen überschrieben, Blau die Veranstaltungen wie die Begutachtung von „Omas Schätzen vom Dachboden“ und schließlich Grün die Führungen und kunstpädagogischen Kurse. Allein für das erste Quartal sind 25 Führungen gelistet, viele davon kosten nur den Eintritt und nicht einmal den, wenn man am richtigen (eintrittsfreien) Sonntag in den Klever Musentempel geht.

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