Interreg-Projekt für Euregio-Museen Bald mit App „Sophia“ durch die Museen der Region

Niederrhein · Für Menschen zwischen 15 und 25 Jahren gelten Museen als langweilig. Das ist nicht nur in Kleve, nicht nur am Niederrhein oder in der Euregio so. Überall suchen Einrichtungen nach Lösungen, junge Mneschen für ihre Schätze, die so gar nicht langweilig sind, zu begeistern.

 Susanne Figner.

Susanne Figner.

Foto: Matthias Grass

„Didaktische Ansätze wie Führungen, Lesungen oder Konzerte greifen in dieser Altersgruppe nicht, führende Institutionen wie das MoMA in New York versuchen es mit Performances, Parties oder Konzerten. Generell sind Museen für Jugendliche in diesem Alter restriktive Orte, es darf nichts angefasst werden, man darf nicht laut sein, nicht rennen, nicht essen, trinken“, sagt Susanne Figner vom Klever Museum Kurhaus. Zusammen mit anderen Museen zwischen Rhein und Maas arbeitet die Kuratorin des Museums Kurhaus Kleve mit den Hochschulen Rhein-Waal (HSRW) und Arnheim Nimwegen (HAN) im Rahmen des Projektes RheijnLand.Xperiences an dem Problem. RheijnLand.Xperiences wird im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Nederland gefördert. Man arbeitet an einer Zukunft, die sich vielleicht digital nennt. Und kommt, sagt Figner, „gut voran“.

Zu Nikolaus gaben Erfgoed Gelderland und die beteiligten Hochschulen auf Schloss Doorwerth eine „Sneak Preview“ von ‘Sophia’ und den ersten Ergebnissen von RheijnLand.Xperiences, dem Kooperationsprojekt für und mit deutschen und niederländischen Museen in der Region Rhein-Waal. Denn „Sophia“ soll eine App werden, die zwischen Rhein und Maas künftig kulturinteressierte Menschen begleiten und in das eine oder andere Haus locken soll. „Mit RheijnLand.Xperiences wird eine verbindende Geschichte für die Museen im Grenzgebiet erstellt“, erklärt Projektkoordinator Jos Peeters. Im Mittelpunkt steht eine Game-App, die Jugendliche herausfordert, Lehrling von der mysteriösen Händlerin Sophia zu werden, die mit Gefühlen, Erinnerungen und Ideen rund um Kunstwerke und Objekte in neun Museen in der Region handelt.

„Eine digitale Plattform wie die App hat die Chance, eine andere Erfahrung zu bieten. Hier dürfen auch „verbotene“ Dinge gemacht werden. Es war uns von Anfang an wichtig, nicht einfach ein bestehendes Angebot wie zum Beispiel Führungen auf die App zu übertragen, sondern eine alternative Sicht auf Kunst und das Museum zu ermöglichen“, erklärt Figner „Sophia“. Die Idee dahinter sei, dass man den Jugendlichen positive Erfahrungen und Anreize vermittele, die sie bewegen, zum Museum, vielleicht nicht nur virtuell, zurückzukehren. „Das muss ja nicht einmal unmittelbar im nächsten Jahr sein, aber vielleicht innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre“, sagt Figner. Sie sei optimistisch, dass man in Jahresfrist eine endgültige Version vorlegen könne.

 Tonguc Sezen von der Hochschule Rhein-Waal und Vera Lange von der Hogeschool Arnhem Nijmegen präsentierten das Game. Alle machten klar, dass die Game-App noch in Entwicklung ist. Klar ist auch, dass Reaktionen und Input der Spieler in der Weiterentwicklung berücksichtigt werden.

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