Corona im Kreis Kleve Werden Besucher in Naturschutzgebieten zum Problem?

Kreis Kleve · Zuletzt hat es in den Naturschutzgebieten im Kreis Kleve deutlich mehr Besucher gegeben. Auch wenn sich ein Großteil der Besucher an die Regeln hält, kommt es insbesondere an Wochenenden immer wieder zu Verstößen.

 Das Kranenburger Bruch.

Das Kranenburger Bruch.

Foto: Nabu-Naturschutzstation Niederrhein/Stefanie Heese

In den vergangenen zwei Jahren hat es in den Naturschutzgebieten im Kreis Kleve deutlich mehr Besucher gegeben als üblich. Der Grund liegt auf der Hand: Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen nicht in den Urlaub gefahren, haben private Treffen und Unternehmungen in die Natur vor der Haustür verlegt. Mit dem beginnenden Frühjahr rechnet der Kreis Kleve erneut mit einem verstärkten Besucheraufkommen in den Naturschutzgebieten und anderen ökologisch sensiblen Bereichen wie zum Beispiel dem Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein.

Hier gelten aber einige Regeln: In den Naturschutzgebieten ist das Betreten außerhalb der befestigten Wege verboten, Hunde sind anzuleinen, Campen, Grillen und Lagern ist untersagt. „Auch wenn sich ein Großteil der Besucher an diese Regeln hält, kommt es – insbesondere an Wochenenden mit schönem Wetter – immer wieder zu Verstößen“, heißt es vom Kreis Kleve. Aus diesem Grund will man im Frühjahr eine Kampagne starten, um den Besucherverkehr zu lenken, die Bevölkerung zu informieren und Verstöße zu ahnden. Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem eine verstärkte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auch in den sozialen Medien, die Sensibilisierung der ehrenamtlichen Naturschutzwacht, die Einbeziehung von örtlichen Ordnungsämtern und Umweltbeauftragten sowie die Einbindung der Biologischen Stationen im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung. „Die Erneuerung der Beschilderung von Naturschutzgebieten ist bereits in Angriff genommen worden, es sollen zudem nicht nur Verbotsschilder, sondern auch Infotafeln errichtet werden, die auf die schutzwürdigen Tiere, Pflanzen und Lebensräume hinweisen“, heißt es vom Kreis. Mittelfristig sollen bestehende Naturlehrpfade, etwa im Kranenburger Bruch, überarbeitet und neue Naturerlebnisgebiete geschaffen werden. So sollen zum Beispiel künftig Besucher im Bereich der Dornickschen Ward umweltverträglich die Natur genießen können.

Langfristig angestrebt ist auch eine bessere digitale Präsentation der Naturwerte im Kreis Kleve, die auch für die mobile Nutzung optimiert ist.

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