Holländer strömen nach Kleve Bitten werden niemanden aufhalten

Meinung · Kaum etwas hat die Kassen bei den Klever Händlern in den vergangenen Tagen so klingeln lassen wie der Lockdown in den Niederlanden. Wer den Ansturm aus dem Nachbarland wirklich verhindern will, wird Maßnahmen ergreifen müssen.

 Schlangen am Dienstag auch vor Galeria in Kleve.

Schlangen am Dienstag auch vor Galeria in Kleve.

Foto: Marc Cattelaens

Was ist dieses Jahr nicht alles versucht worden, um dem Einzelhandel in Kleve unter die Arme zu greifen: Ein Online-Portal, Stadtfeste, Late-Night-Shopping. Seit dem 19. Dezember wissen wir: Nichts war so effektiv wie der Lockdown in den Niederlanden. Die Straßen und Parkplätze sind voll, es wird Niederländisch gesprochen – selbst im Klever Kino, das auch Filme auf Englisch zeigt. Es ist so voll, dass es sogar manch einem Händler schon unheimlich wird. Andere freuen sich über die klingenden Kassen nach den mühsamen Monaten.

Auf die halbherzige Bitte des Klever Bürgermeisters, ihre Weihnachtseinkäufe nicht verstärkt bei uns durchzuführen, haben die Niederländer jedenfalls keine Rücksicht genommen. Ob sie nun den Worten ihres Gesundheitsministers folgen? Hugo de Jonge hatte seine Landsleute aufgerufen, angesichts der Corona-Pandemie vorerst nicht mehr zum Einkaufen nach Deutschland oder Belgien zu fahren.

Wohl kaum. Solange Grenzland-Shopping möglich ist, wird es auch genutzt werden. Wie viele Deutsche wären jetzt wohl in den Niederlanden, wenn dort in diesem Jahr Böller und Feuerwerkskörper verkauft worden wären? Ein Blick nach Belgien reicht aus, um diese Frage zu beantworten.

Wer das Grenzland-Shopping wirklich verhindern will, müsste es an den Grenzen stoppen. Das wäre aber politisch eine echte Überraschung.

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