Aktion Kranenburg soll schöner werden

Kranenburg · Der Initiativkreis Kranenburg hat sich einiges einfallen lassen, um das Gemeindezentrum attraktiver zu machen. Die neueste Aktion: Regenschirme und Blumenkübel für die Große Straße. Geplant ist ein Frühstück für alle Bürger.

 Kranenburgs Sorgenkind: Die Große Straße.

Kranenburgs Sorgenkind: Die Große Straße.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Initiativkreis lässt die Kranenburger nicht im Regen stehen. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, den Ortskern attraktiver zu machen und das Gemeindeleben zu stärken. Und weil die 14 Mitglieder es mit dem „nicht im Regen stehen lassen“ durchaus ernst meinen, haben sie Regenschirme gekauft. 100 davon hängen nun kunterbunt über der Großen Straße.

„Wir wollen mehr Farbe in den Ortskern bringen“, sagt Heinz Nielen vom Initiativkreis über die Aktion. Das fanden auch die ansässigen Geschäftsleute gut. „Fast alle Gewerbetreibenden haben mitgemacht. Auch Privatleute und eine Firma im Gewerbegebiet Hammereisen haben uns finanziell unterstützt“, berichtet Initiativenmitglied Bernhard Landman. Die bunten Regenschirme wurden mit der Unterstützung der Mitarbeiter des Bauhofs an 15 Seilen aufgehängt. Sie sollen dafür sorgen, dass die Große Straße freundlicher und einladender wirkt. Ebenso die zwölf großen, bunt bepflanzten Blumenkübel, die installiert wurden. Die Händler an der Großen Straße haben Patenschaften dafür übernommen, dazu gehört es auch, die Blumen zu gießen. Die Kübel sollen das Ortsbild prägen, die Regenschirme werden Ende September wieder abgehängt, bevor die Herbststürme beginnen. Wenn die Farbe hält, sollen sie nächstes Jahr noch einmal zum Einsatz kommen. „Ansonsten lassen wir uns halt etwas anderes einfallen“, sagt Nielen.

Sich etwas einfallen lassen – darin sind die Mitglieder des Initiativkreises gut. Vor dreieinhalb Jahren hat sich bei einigen Bürgern der Eindruck festgesetzt, dass genau dies nötig ist. Denn Kranenburg ist an vielen Ecken nicht mehr schön. Das Gemeindeleben driftet auseinander, die Einwohner kommen immer weniger ins Gespräch. „Viele Häuser an der Großen Straße sind in einem schlechten baulichen Zustand. Wir müssen mit den Eigentümern sprechen“, sagt Heinz Nielen. „Zeitarbeitsfirmen bringen immer mehr Leute in Kranenburg unter, weil es so nah an der niederländischen Grenze liegt. Die nehmen aber kaum am gesellschaftlichen Leben teil.“ Nielen und seine Mitstreiter sind der Meinung, dass sich dies ändern soll. „Wir brauchen mehr Wohnqualität im Ort, um andere Mieter zu bekommen, die lange hier wohnen und die sich am Gemeindeleben beteiligen“, sagt er.

Der Initiativkreis geht mit gutem Beispiel voran. Er hat im Februar eine Wohnungsgenossenschaft gegründet und will ein Objekt auf der Großen Straße erwerben, es sanieren und an Kranenburger Bürger „günstig vermieten“, so Nielen. Die Verhandlungen dafür laufen noch. „Das soll eine Initialzündung sein und wir hoffen, dass viele Eigentümer nachziehen.“ Ein Ziel der Initiative ist es, mit einem eigenen Büro in dem Haus vertreten zu sein.

Stichwort Ziele – davon hat die Initiative noch einige. „Wir müssen zeigen, dass etwas passiert. Sonst passiert nichts“, sagt Landman. So hat die Initiative bereits einige Vorschläge erarbeitet für die Umgestaltung des Marktplatzes, die in zwei Jahren ansteht. Sie hat diverse Anträge an den Gemeinderat gestellt. Die Seitengässchen im Ort sollen grüner werden. Schiefe Laternen sollen gerichtet, verblasste Poller angestrichen werden. Die Beleuchtung am St.-Johannes-Stift ist trübe, für die Bewohner fehlt ein kleiner Gehweg vom Parkplatz zum Rütterswall. Das muss sich ändern, findet die Initiative. Und bisher hat sie noch alles erreicht, das sie sich vorgenommen hat.

Nur beim Thema Verkehr, da ist man sich nicht so ganz einig. Die einen würden ihn am liebsten ganz von der Großen Straße fernhalten, die anderen finden, man dürfe die Autofahrer nicht aus dem Ort aussperren. „Aber verschiedene Ansichten darf es durchaus geben. Sonst wäre es ja langweilig“, sagt Heinz Nielen.

 Der Initiativkreis Kranenburg verschönert die Große Straße mit Regenschirmen und Blumenkübeln. Heinz Nielen und Bernhard Landman.

Der Initiativkreis Kranenburg verschönert die Große Straße mit Regenschirmen und Blumenkübeln. Heinz Nielen und Bernhard Landman.

Foto: Marc Cattelaens

Einigkeit herrscht dafür wieder darüber, dass die Kranenburger wieder mehr miteinander ins Gespräch kommen sollten. Gelegenheit dazu gibt es spätestens am 26. August. Für diesen Sonntag lädt die Initiative nämlich zum „Frühstück unter Regenschirmen“ (siehe Infokasten) ein.

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