Kevelaer Stiftung "Seid einig" fördert Jungenprojekt

Kevelaer · Bürgerstiftung hat seit 2009 insgesamt 165 000 Euro eingenommen. Ertrag zugunsten Bedürftiger.

Trotz Niedrigzinsphase und rückläufiger Spendenfreude: Kevelaers Bürgerstiftung "Seid einig" geht es noch gut. Das versicherten jetzt Edmund Bercker als Vorsitzender und seine Vorstandskollegen Renate Timmermann und Stefan Jansen.

Die Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, insbesondere jungen Kevelaerern aus finanzschwachen Familien die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, hat seit 2009 insgesamt 165 200 Euro an Spenden eingenommen. Aus der Verzinsung konnten 21 000 Euro für Schulessen oder Zuschüsse für Klassenfahrten, Musikunterricht oder Schulutensilien erbracht werden.

Da Verwaltungskosten nicht entstehen, kommt der Erlös komplett den Hilfebedürftigen zugute. Der Kontakt zu potenziellen Empfängern gelingt meist über Schulen, Vereine und die guten Netzwerke, in denen die "Seid-einig"-Akteure vertreten sind.

Für das laufende Jahr hat sich die Stiftung zusätzlich zum "üblichen" Programm etwas Besonders vorgenommen: Sie will die präventive pädagogische Arbeit des Kevelaerers Thomas Binn finanziell unterstützen. Binn, aktiv in der Jugendarbeit und auch als Fotograf (der RP) bekannt, hat schon vor vielen Jahren begonnen, sich besonders der sozialpädagogischen Unterstützung von Jungen zu widmen. "Lange Zeit wurden fast ausschließlich Mädchen gefördert, und dabei kamen die Jungen mit ihren spezifischen Bedürfnissen oft zu kurz", erklärt er.

Diesen "Sorgenkindern" widmet er langfristig angelegte Projekte, bei denen er mit der Jugendhilfe-Einrichtung "Anna-Stift" in Goch zusammenarbeitet. Was Binn schon in vielen Schulen angeboten hat, beginnt jetzt an der St.-Antonius-Schule in Kevelaer. Über 20 Wochen hinweg werden jeweils zwölf Jungen aus dem dritten oder vierten Schuljahr — auch in Vorbereitung auf die weiterführende Schule — für jeweils anderthalb Stunden mit sich selbst konfrontiert.

Sie sollen durch praktische Übungen und Gespräche lernen, sich in den Griff zu bekommen, Grenzen zu akzeptieren, sich mitzuteilen. An Kommunikation, weiß Binn, mangelt es häufig besonders — auch in den Elternhäusern.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort