Kevelaer Kevelaer fehlen schon bald 71 Kita-Plätze

Kevelaer · Der Sozialdezernent spricht von einem "dringenden Bedarf". Schon in diesem Jahr ist die Versorgung knapp, 2015 müssen zwei bis drei neue Gruppen für über Dreijährige her. Die Stadt muss bauen oder neue Räume anmieten.

 Klinkenberg soll als Kita genutzt werden.

Klinkenberg soll als Kita genutzt werden.

Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

"Wir haben einen dringenden Bedarf an Kindergartenplätzen für über Dreijährige", sagt Kevelaers Sozialdezernent Marc Buchholz. Für das Jahr 2015 erwartet er eine erhebliche Unterdeckung und will sich deshalb von der Politik den Auftrag holen, für mehr Kita-Plätze zu sorgen. Der Beigeordnete stellte die Problematik im Jugendhilfeausschuss vor — entscheiden wird vermutlich der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 27. März.

Ende dieses Jahres zieht der Lebenshilfe-Kindergarten von den provisorischen Räumen im ehemaligen "Kompass" in die dann umgebaute Klinkenberg-Dependance der St.-Antonius-Grundschule. Doch "frei" würden die eigentlich nur übergangsweise für diesen Zweck gestalteten Räume dadurch nicht: "Es gibt Interesse mehrerer Träger, das Gebäude zu übernehmen und dort eine neue Gruppe zu installieren", weiß Buchholz.

Um dem Bedarf an Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder Rechnung zu tragen, sind in den vergangenen Jahren einige "normale" Kindergartenplätze umgewidmet worden. Doch jetzt, sagt Buchholz, kommen wieder etwas stärkere Jahrgänge, und es fehlen Plätze für Jungen und Mädchen ab drei Jahren. Die wiederum haben einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz, so dass die Stadt aktiv werden muss, wenn sie nicht Gefahr laufen will, von Eltern verklagt zu werden.

Laut Buchholz haben sich bei der Stadt 23 Eltern(paare) gemeldet, deren Kinder im Sommer nicht in der Wunsch-Kita unterkommen. "Neun von ihnen haben wir versorgt, indem wir ihnen in einer anderen Kevelaerer Einrichtung einen Platz beschafft haben", sagt der Dezernent. Den übrigen — immerhin 14 Kinder — müsse noch geholfen werden. Während er glaubt, die Herausforderung für das laufende Jahr stemmen zu können, dürfte das im Jahr 2015 nicht mehr klappen. "Uns werden dann rechnerisch 71 Plätze fehlen."

Mit anderen Worten: Zwei bis drei zusätzliche Gruppen sind zu errichten. Eine vermutlich im alten "Kompass", zwei weitere an einem anderen Ort. "Dabei wollen wir möglichst vermeiden, neu zu bauen, denn sonst stünden wir eventuell in wenigen Jahren mit einem überflüssigen Gebäude da", erklärt der Verwaltungsmann. Und das ist angesichts des Sparzwangs nicht zu verantworten. Denkbar wäre also, weitere Räume anzumieten oder auch Container aufzustellen. Heute besuchen viele Kinder deutlich länger als vor Jahrzehnten eine Tageseinrichtung. Ein Großteil der Jungen und Mädchen kommt als Zweijährige in die Kita und bleibt dort bis zur Einschulung mit sechs Jahren. Dadurch werden trotz rückläufiger Geburtenrate viele Plätze benötigt.

(RP)
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