Politik in Kevelaer Marc Buchholz: „Noch bin ich ja da“

KEVELAER · Der Sozialdezernent wechselt von Kevelaer nach Mülheim. Vermutlich wird er zum 1. April gehen. In Abschiedsstimmung sei er noch nicht, schließlich sei noch eine Menge zu erledigen.

 Am Tag nach der Wahl wie immer im Büro: Marc Buchholz mit seiner Mitarbeiterin Nina Polkownik.

Am Tag nach der Wahl wie immer im Büro: Marc Buchholz mit seiner Mitarbeiterin Nina Polkownik.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Kuriose Situation: Weil Bürgermeister Dominik Pichler am Freitag nicht im Rathaus war, übernahm Sozialdezernet Marc Buchholz die Führung der Verwaltung. Und in dieser Funktion vereinbarte er mit dem Oberbürgermeister von Mülheim einen Termin für die nächste Woche, in dem es um seine eigene Zukunft geht. Inhalt des Treffens: Gespräch der Bürgermeister aus Kevelaer und Mülheim über die Frage, wann Buchholz denn seinen neuen Job in der Ruhrgebietsstadt antritt.

Wie berichtet, hat der Rat von Mülheim Buchholz am Donnerstagabend zum neuen Beigeordneten gewählt. Ausgeschrieben ist die neue Position zum 1. März, Bürgermeister Dominik Pichler wünscht sich, dass der Wechsel zum 1. April stattfindet, damit noch ausreichend Zeit für eine Übergabe ist. Eben über diese Dinge soll es beim Gespräch der Verwaltungschefs in der kommenden Woche gehen.

Eigentlich war geplant, dass Buchholz nach seiner Wahl in Mülheim noch nach Kevelaer zum Haupt- und Finanzausschuss eilt. Doch in Mülheim verzögerte sich die Wahl, weil Bürger gegen die hohen Grundsteuern protestierten und darüber etwa zwei Stunden angeregt debattiert wurde, bis die Politiker zu den Wahlurnen konnten. Mit Mehrheit wählte der Rat Buchholz in das Amt, er bekam 19 Gegenstimmen. So viele Sitze hat auch die SPD in Mülheim, die einen eigenen Kandidaten stellen wollte, der aber zurückzog. Er sei zufrieden mit seinem Ergebnis, meint Buchholz.

Als seine Wahl feststand schickte Buchholz eine Nachricht an den Bürgermeister und setzte sich ins Auto nach Kevelaer. Auf Höhe des Autobahn-Kreuzes Kamp-Lintfort konnte er dann umkehren. Dominik Pichler hatte ihm nämlich mitgeteilt, dass der Hauptausschuss so zügig getagt hatte, dass Buchholz in Kevelaer nur noch vor einem leeren Rathaus stehen würde.

So gab es die persönlichen Glückwünsche in Kevelaer dann am Morgen danach. Er sei aber ja noch da und nicht in Abschiedsstimmung, teilte er den Mitarbeitern per Rundmail mit. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich hier bis zum letzten Tag mit vollem Einsatz für Kevelaer engagieren werde“, sagt Buchholz, der deutlich macht, dass ihm der Abschied von der Wallfahrtsstadt nicht leicht fällt. „Es waren 13 tolle Jahre in Kevelaer mit einem tollen Team. Ich weiß schon, was ich an der Stadt gehabt habe.“ Richtig gerührt sei er auch von den positiven Reaktionen der Politiker gewesen, die unisono die gute Arbeit von Buchholz gelobt hatten und es bedauern, dass er Kevelaer verlässt.

Aber die Chance in Mülheim habe er einfach ergreifen müssen. „Wenn ich die Möglichkeit nicht nutzen würde, werde ich sie kaum ein zweites Mal haben“, meint Buchholz. Die Stelle habe ihn sehr gereizt, auch weil Mülheim in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Heimatort Duisburg liege. Er sei ein Kind des Ruhrgebiets und hier aufgewachsen.

In Mülheim wird er ebenfalls Beigeordneter und Sozialdezernent sein. Er hat aber bei weitem mehr Mitarbeiter als derzeit in Kevelaer, die Stelle ist besser dotiert und er hat einen größeren Bereich, für den er zuständig ist. Er wird für Schule, Jugend, Sport, Soziales, aber auch für Kultur und Gesundheit verantwortlich sein.

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