Kevelaer Antwerpener Platz: Bäume haben Kastanienbluten

Kevelaer · Die Gehölze sind krank, so die Stadt. Das war mit ein Grund für die Politik, die Fällaktion nicht zu stoppen.

 Die Bäume am Antwerpener Platz werden weichen müssen, wenn dort der Parkplatz für Edeka Brüggemeier entsteht.

Die Bäume am Antwerpener Platz werden weichen müssen, wenn dort der Parkplatz für Edeka Brüggemeier entsteht.

Foto: Evers

Die Bäume als Hindernis für den geplanten Edeka-Markt auf dem Antwerpener Platz sind aus dem Weg geräumt. Wie berichtet, hat der Hauptausschuss den FDP-Antrag abgelehnt, die Fällung der Bäume so lange zu verschieben, bis das Bauleitverfahren abgeschlossen ist. Der Bürgermeister hatte den Punkt kurzfristig auf die Tagesordnung genommen, weil die Zeit drängt. Bäume dürfen zu Beginn der Brutzeit (1. März) eigentlich nicht mehr gefällt werden. Willi Gerats (FDP) erläuterte noch einmal sein Unverständnis, dass hier Bäume in "vorauseilendem Gehorsam" gefällt würden. Er habe weiterhin große Bedenken, vor allem wegen des Einzelhandelsgutachtens. Er bezog sich damit auf die Eingabe eines Bürgers, der kritisiert hat, der Markt gefährde dort anderen Einzelhandel in Kevelaer. Bürgermeister Dominik Pichler wies darauf hin, dass eben wegen dieser Eingabe auf eine Abstimmung zum Thema im Stadtentwicklungsausschuss verzichtet worden sei. Man lasse das jetzt prüfen.

Die Bäume würden nicht in vorauseilendem Gehorsam gefällt. Ohne eine Fällung jetzt käme es zum Verzug. Der Investor habe zudem zugesagt, die Bäume zu ersetzen, falls aus dem Projekt nichts wird. Pichler verwies zudem darauf, dass der Stadtgärtner die Bäume untersucht habe. Es handle sich fast ausschließlich um Roßkastanien, die größtenteils mit einem Bakterium befallen seien, das das so genannte Kastanienbluten verursacht. Deswegen seien bereits Roßkastanien auf dem alten Markt in Winnekendonk entfernt worden.

Vor allem dieses Argument zog bei den Politikern. Wolfgang Röhr von den Grünen fand es zwar ebenfalls unglücklich, dass gefällt werde, wenn noch nicht alles in trockenen Tüchern sei. Man solle mit dem Investor vereinbaren, dass er auf jeden Fall für Ersatz sorgt. Das könne ja über den Kaufvertrag geregelt werden.

Eben das sei nicht möglich, erläuterte Kämmerer Ralf Püplichuisen. Die Stadt habe nämlich einem Kaufvertrag mit der Conx-Gruppe. Die wiederum würde dann an Brüggemeier verkaufen. Einen Kaufvertrag zwischen Kommune und dem Edeka-Betreiber gebe es also nicht. Pichler war sicher, dass der Investor aber bereit sei, auch ohne Vertrag für Ersatz bei den Bäumen zu sorgen. "Schließlich kommt der Unternehmer auch aus Kevelaer."

(zel)
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