Kevelaer Endspurt im Gocher Festzelt

Kevelaer · Dass "Friederike" bereits Vergangenheit ist und (hoffentlich) nur noch ihre zahmeren Verwandten über den Niederrhein wehen lässt, beruhigt die Verantwortlichen des Gocher Karnevals.

 Bernd Dicks und Norbert Bergers (r.) vom Veranstalter Next Events.

Bernd Dicks und Norbert Bergers (r.) vom Veranstalter Next Events.

Foto: RP-FOTOS GOTTFRIED EVERS (1) / Archiv (5)

Schon im vergangenen Jahr hatte der Sturm kurz vor den närrischen Tagen Skeptikern Sorgen bereitet, und im Februar 2016 waren in der Region sogar Umzüge abgesagt worden. Das riesige Gocher Karnevalszelt war für die Narren bislang aber immer ein sicherer Aufenthaltsort. Der Windmesser auf dem Dach beweist, dass es so schlimm wie gefühlt meist doch nicht ist. "Der Klosterplatz wird ja durch die Straßenbebauung gut geschützt", erklärt Norbert Bergers von der Veranstaltungsagentur "Next Events". Gemeinsam mit Bernd Dicks erzählte der Weezer, was sich von Altweiber bis Rosenmontag im Zelt tun wird. Die Vorfreude ist groß - insbesondere bei den Karnevalisten, versteht sich. Denn es sind ihre tollen Tage, die sich da anbahnen. Auch, wenn Mallorca- und Dschungelkönig-Stars für besonders tolle Highlights sorgen wollen, so seien es doch vor allem die typischen Karnevalsthemen, die einmal mehr das Zelt beleben, betonen die Organisatoren. Tanzmariechen, das Prinzenpaar samt Garde, Schunkeln und Stimmungsmusik - das alles gehöre zur traditionellen Narretei. Dass sich gerade das jüngere Partyvolk nicht zuletzt dank Mia Julia, Marc Terenzi und Co. ganz schnell Eintrittskaren gesichert hat, widerspreche dem ja nicht. Ein mitreißender "Mischmasch" (Dicks) sei zu erwarten.

Das Zelt, das 4000 Gäste fasst, wird bekanntlich zum letzten Mal auf dem Klosterplatz stehen, weil der ja bebaut werden soll. Wie berichtet, möchte ein großes Gocher Unternehmen dort seine Europa-Zentrale bauen. Arbeitsplätze, Gewerbesteuer und ein Imagegewinn sind für die Stadt gute Argumente, den bislang auch städtebaulich unter Wert genutzten Platz umzuwidmen. "Wir warten jetzt erstmal ab, welche Vorschläge uns die Stadt unterbreitet, und sind sehr zuversichtlich, dass es geeignete Grundstücke gibt", sagt Dicks. Dem Vernehmen nach zählen eine Fläche im Stadtpark und eine hinter dem Bahnhof zu den Optionen. "Aber vielleicht gibt es auch noch eine ganz andere Möglichkeit", sagt Bergers hintersinnig lächelnd. Das Wichtigste für alle Karnevalisten: "Es wird auch 2019 ein Festzelt für den Gocher Karneval geben", betont Dicks.

In diesem Jahr wird der Eingang zum Zelt in einer Doppel-Pagode angelegt, die sich zur Mühlenstraße hin öffnet. Das sei möglich, weil das Hochbeet, das früher dort stand, entfernt wurde. Nun rechnen die Veranstalter mit weniger Gedrängel und besserer Übersichtlichkeit. Auch die Kontingentierung der Eintrittskarten diene diesem Zweck. Die Party nach dem Rathaussturm ist längst ausverkauft, der Möhneball auch. "Wenn am späteren Nachmittag des Karnevalssamstags ein Teil der Gäste das Zelt verlassen hat, werden wir auch über die Tageskasse noch mal Leute reinlassen", kündigt Dicks an. Wichtig sei, dass sich nicht hunderte von Menschen im Regen vor dem Einlass drängten und ungeduldig würden. "Das müssen wir aus Sicherheitsgründen verhindern, deshalb war die Kontingentierung wichtig."

Wer dabei ist, sieht und hört unter anderem Lorenz Büffel. Seine Party-Kracher "Johnny Däpp" oder "Die Krüge hoch" sollen das Zelt zum Beben bringen. Wie immer präsentieren die Ex-Prinzesssinnen unter Schirmherrschaft des RZK den Möhneball. Markus Becker hat sein "Rotes Pferd" und den "Pandabär" im Gepäck. "Viele Frauen wollten schon genauer wissen, zu welcher Zeit Marc Terenzi zu erwarten ist", berichtet Dicks. Der Dschungelkönig-Star lockt die weiblichen Fans an wie Mallorca-Königin Mia Julia am Rosenmontag die männlichen. Beim "Mariechen-Tanz'" am Sonntag steht der tänzerische Nachwuchs der Stadt im Blickpunkt. Ein Familientag bei freiem Eintritt.

(RP)
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