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Gemeinde Grefrath Wirbel um Grefrather Kunstrasenplatz

Gemeinde Grefrath · Wie beim geplanten Neubau des Rathauses stehen sich zwei Lager nahezu unversöhnlich gegenüber. Diesmal stehen CDU und FDP auf einen sowie SPD und Grüne auf der anderen Seite. Die Mehrheit im Gemeinderat hat Schwarz-Gelb.

 Die Fronten haben sich in Grefrath verhärtet: Soll der Aschenplatz in einen Kunstrasenplatz verwandelt werden oder nicht?

Die Fronten haben sich in Grefrath verhärtet: Soll der Aschenplatz in einen Kunstrasenplatz verwandelt werden oder nicht?

Foto: finger

Es ist noch nicht lange her, da taten sich in Grefrath SPD, Grüne und FDP zur Ampelkoalition zusammen und wollten das ehemalige Entwicklungszentrum von Johnson Controls am Bronkhorster Weg zum neuen Rathaus umbauen. Dieser Plan scheiterte bekanntlich, weil die FDP den begangenen Pfad verließ und gemeinsam mit der CDU, die von Anfang an dagegen war, gegen ein neues Rathaus stimmte.

Beim Thema Kunstrasenplatz stehen sich erneut zwei Lager nahezu unversöhnlich gegenüber: CDU und FDP sind dafür, SPD und Grüne strikt dagegen. Das wurde bereits bei den Haushaltsberatungen vor den Sommerferien deutlich. Läuft alles normal, wird sich Schwarz-Gelb mit seinen 18 Sitzen im Rat gegen Rot-Grün mit 16 Sitzen durchsetzen. Bürgermeister Manfred Lommetz hat sich ebenfalls für einen Kunstrasenplatz ausgesprochen.

Der sportpolitische Sprecher der CDU, Georg Fasselt, hält die Kritik von SPD und Grünen für unbegründet: "Wir geben einen Fußballplatz in Vinkrath auf und sparen hierdurch jährlich 37 000 Euro Unterhaltskosten." Hinzu kämen die anstehenden Sanierungen im Sanitär- und Heizungsbereich, die wegfielen. Die Finanzierung des Kunstrasenplatzes koste hingegen jährlich nur 26 000 Euro, "so dass während der 15-jährigen Nutzungsdauer rund 165 000 Euro eingespart werden". Die Einsparungen könnten, so Fasselt weiter, sogar noch höher ausfallen, weil die Bewirtschaftung des Kunstrasens günstiger als die des Ascheplatzes sei und die Verwaltung äußerst konservativ kalkuliert habe. Lommetz rechne vorsichtshalter mit Baukosten von 325 000 Euro, halte aber eine Spanne von 280 000 bis 300 000 Euro für erreichbar.

Christian Kappenhagen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, lobt im Zusammenhang mit dem Kunstrasenplatz das Engagement der Vereine SuS Vinkrath und SV Grefrath. die sich mit 30 000 Euro an der Finanzierung beteiligen wollen. "Sie leisten damit einen erheblichen Beitrag, um das Projekt so günstig wie möglich umsetzen zu können." Neben dem zugesicherten Eigenanteil wollen die Vereine zu weiteren Spenden aufrufen.

Die Grefrather Grünen machen eine gänzlich andere Rechnung auf. Nach Ansicht von Andreas Sonntag reichen die geplanten Sparmaßnahmen nicht aus, um die finanzielle Situation Grefraths ausreichend zu stabilisieren. Er verwies auf die entsprechenden Aussagen der Kommunalaufsicht. Beim geplanten Rathaus habe die CDU argumentiert, dass die Kostenplanung nicht seriös sei. Das Kostenvolumen, habe es seinerzeit geheißen, sei nicht von einem unabhängigen Sachverständigen geprüft worden: "Nur bei einem Kunstrasenplatz gilt dieses Ansinnen nicht", kritisiert Sonntag.

Wichtige Fragen würden von der CDU nicht beantwortet, beispielsweise die nach den Folgekosten, etwa für das Granulat, das alle drei bis vier Jahren erneuert werden müsse. Kostenpunkt: rund 11 000 Euro. Sicher gebe es aktuell einen Bedarf, weil es genügend Fußballspieler gebe. "Wir haben aber auch einen Bedarf an einer angemessenen Unterbringung der Verwaltung, an der Instandhaltung der maroden Schulen und an der Reduzierung der Energiekosten", betont Sonntag weiter. Wie viele Menschen würden in Grefrath in 15, 20 oder 30 Jahren noch Fußball spielen, wenn sich in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der aktiven Spieler schon halbiert habe? Man sei mit einem neuen Kunstrasenplatz nicht familienfreundlicher, es zögen deswegen auch keine jungen Familien nach Grefrath. Auf der anderen Seite ziehe keine Familie weg, wenn es den Platz nicht geben werde. Sonntag: "Die Familien ziehen nach Grefrath, wenn die Infrastruktur stimmig ist und wir eine erstklassiker Kita- und Schullandschaft vorweisen können."

(RP)
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