Gemeinde Grefrath Mit Hilfsgütern bis unters Dach vollgepackt

Gemeinde Grefrath · In der Abtei Mariendonk ist heute der Syrien-Transporter gestartet. Gemeinsam mit der Tübinger Syrienhilfe haben die Schwestern einen Hilfstransport organisiert. In Mayadin soll eine Nähstube für Witwen entstehen.

 Inmitten der Schwestern der Abtei Mariendonk verabschiedeten Omar Al-Zayed, Mitglieder der Tübinger Syrienhilfe, Mutter Christiana, Helfer Markus Kaiser (v.l.n.r.) sowie Angelika Mix, von der Tübinger Syrienhilfe, Ilhan Avci, Vorsteher der muslimischen Gemeinde und Schwester Clara (v.r.n.l.) den Fahrer Fayez El Mustafa (M.). Für die Reise gab es dabei noch einen Karton voller Proviant und ein Friedenslicht von den Schwestern.

Inmitten der Schwestern der Abtei Mariendonk verabschiedeten Omar Al-Zayed, Mitglieder der Tübinger Syrienhilfe, Mutter Christiana, Helfer Markus Kaiser (v.l.n.r.) sowie Angelika Mix, von der Tübinger Syrienhilfe, Ilhan Avci, Vorsteher der muslimischen Gemeinde und Schwester Clara (v.r.n.l.) den Fahrer Fayez El Mustafa (M.). Für die Reise gab es dabei noch einen Karton voller Proviant und ein Friedenslicht von den Schwestern.

Foto: WOLFGANG KAISER

19 Koffernähmaschinen, 14 Tischvarianten, eine Industrienähmaschine, drei Bügeleisen, 90 Kilogramm Stoff, zwölf Kartons Nähutensilien und fünf Kartons mit medizinischem Material — der Sprinter auf dem Hof der Abtei Mariendonk ist bis unters Dach bepackt. "Die Hilfsbereitschaft war einfach enorm", freut sich Schwester Clara. Im August startete die Abtei gemeinsam mit der Tübinger Syrienhilfe einen Aufruf für gebrauchte Nähmaschinen und Zubehör sowie Spenden. Das Ziel: In Syrien, genau gesagt in Mayadin, soll eine Nähstube entstehen. Dort sollen Frauen, die ihre Männer verloren haben und nun mit ihren Kindern vor dem Nichts stehen, die Chance erhalten sich ihren Lebensunterhalt durch Näharbeiten zu verdienen.

Zahlreiche Anrufe erreichten die Abtei. Markus Kaiser, dessen Frau Tatjana die Aktion ebenfalls unterstützte, fuhr 700 Kilometer zusammen, um die Nähmaschinen einzusammeln, wobei die weiteste Strecke der Westerwald war, wo die Industriemaschine abzugeben war. Auf dem Speicher der Abtei wurde es voller und voller, doch nun ist er wieder leer, denn alle Spendengüter befinden sich in einem Mercedes Sprinter. Die Tübinger Syrienhilfe konnte dank Spenden einen gebrauchten Transporter kaufen, der heute nach Syrien startet. Der seit 40 Jahren in Deutschland lebende Syrier Fayez El Mustafa ist dabei der Fahrer, der die 4400 Kilometer lange Strecke zurücklegt. "Gott und ich machen uns auf den Weg", sagt der 64-Jährige aus Marl. Die Strecke ist ihm nicht fremd. Er fährt sie bereits zum neunten Mal. Sechs Krankenwagen, einen Transporter mit Lebensmitteln und einen mit Medikamenten hat er bereits nach Syrien gefahren. "Es geht von Deutschland nach Österreich. Von dort nach Italien, wo ich mit der Fähre nach Griechenland übersetze und dann über die Türkei nach Syrien", beschreibt El Mustafa die Strecke. "Am türkisch-syrischen Grenzübergang Hatay könnte es zu Schwierigkeiten kommen", weiß Omar Al-Zayed aus Erfahrung. Der Arzt aus Lingen, der Mitglied der Tübinger Syrienhilfe ist, hat ebenfalls schon Hilfstransporte begleitet und kennt die Problematiken. Kurz hinter der Grenze übergibt El Mustafa den Wagen an einen Fahrer sowie einen Arzt aus Mayadin. Er selber fliegt dann nach Deutschland zurück. "Gott möge das Auto segnen und den Fahrer auf allen Wegen behüten", bat die Äbtissin Mutter Christiana nun vor dem Start. Und auch Ilhan Avci, Vorsteher der muslimischen Gemeinde Kempen, gab seine Segenswünsche mit auf den Weg.

(tref)
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