Gemeinde Grefrath Lommetz trägt die Amtskette

Gemeinde Grefrath · Der Altersvorsitzende des Grefrather Rates, Helmut Dickmanns (CDU), hat gestern Abend im Rathaus Oedt den parteilosen Manfred Lommetz in das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Grefrath eingeführt.

Dass Manfred Lommetz bei den Bürgermeisterwahlen Ende August eine Sensation geschafft hat und als Parteiloser 52,1 Prozent der Stimmen erhielt, wirkt nach. So viele Bürger wollten gestern bei der konstituierenden Ratssitzung im Rathaus Oedt die Einführung und Vereidigung des Bürgermeisters erleben, dass der Ratssaal aus allen Nähten platzte. Selbst im Flur stehend verfolgten Bürger die Sitzung. Und einige, die keinen Platz mehr gefunden hatten, warteten vor dem Verwaltungsgebäude.

Den Amtseid gesprochen

Der Altersvorsitzende des Rates, das CDU-Ratsmitglied Helmut Dickmanns, eröffnete die Sitzung. Er vereidigte auch den neuen Bürgermeister, der die Eidesformel mit religiöser Beteuerung sprach, und legte ihm anschließend die Amtskette um. Da gab es lang anhaltenden Beifall aller Ratsmitglieder und der Besucher im Rathaus. Dickmanns sagte an Lommetz gewandt, er genieße bei den Bürgern großes Vertrauen. Er habe sich als Parteiloser um das Amt beworben und sei auf eine große Resonanz gestoßen. Er habe ein verantwortungsvolles Amt übernommen, durch das er sich aber nicht belastet fühlen solle.

Auch Lommetz ging in seiner anschließenden Rede auf seine Wahl ein. Er sei sich bewusst, dass er große Verantwortung auf sich geladen habe, als die Bürger ihn als Parteilosen und Verwaltungsfremden zum Bürgermeister gewählt hätten. Er betrachte diese Verantwortung nicht als Bürde, sondern freue sich auf diese Aufgabe.

Die Gemeinde Grefrath befinde sich in einer finanziellen Notlage, sie habe "wenig Wind in den Segeln". Er wolle sich dafür einsetzen, dass alle gemeinsam das Boot nach vorne rudern. Er wolle eine Verwaltung mit höchstmöglicher Effizienz für den Bürger führen. Dabei sei ihm aber auch die Fürsorgepflicht für seine Mitarbeiter wichtig.

Für den Rat sei es ein Novum, dass ein Bürgermeister dem Rat vorsitze, der keiner Partei und keiner Fraktion angehöre. Auch für ihn sei es "absolutes Neuland, einem Rat gegenüberzusitzen", sagte Lommetz. Er sei auf die Mitarbeit des gesamten Rates angewiesen. Er werde sich jeden Ratschlag anhören, egal aus welcher Partei und Fraktion er komme, versprach er.

Wichtig sei ihm aber auch der Meinungsaustausch mit dem Bürger. Die Gemeinde müsse bei der Lösung der anstehenden Probleme den Bürger mit ins Boot nehmen. Unter starkem Beifall appellierte er in Abwandlung eines bekannten Zitats des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy an die Bürger, nicht danach zu fragen, was die Gemeinden für den Bürger tun könne, sondern danach, was der Bürger für die Gemeinde tun könne.

(RP)
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