Kempen Kulturamt braucht mehr Personal

Kempen · Die Kempener Kulturabteilung leidet unter erheblichen Personalproblemen. Im zuständigen Fachausschuss legte die CDU einen Antrag vor, mit dem der Stellenplan ausgeweitet werden soll. Die Politik will darüber weiter diskutieren.

 Die Kempener Stadtbibliothek hat ein umfangreiches Angebot für kleine und große Leser. Dazu gehört auch der Astrid-Lindgren-Tag.

Die Kempener Stadtbibliothek hat ein umfangreiches Angebot für kleine und große Leser. Dazu gehört auch der Astrid-Lindgren-Tag.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Personalsituation im Kempener Kulturamt ist seit geraumer Zeit angespannt. Seit Anfang Oktober ist die Leitung der Stadtbibliothek verwaist, nachdem die langjährige Leiterin Ursula Wiltsch eine neue Herausforderung als Chefin der wesentlich größeren Stadtbibliothek in Moers angenommen hat. In der Kulturabteilung sind zudem weitere Stellen derzeit unbesetzt, unter anderem nachdem zwei Mitarbeiter gestorben sind. Die Personalsituation war daher jetzt auch Thema in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses.

Für die CDU beantragte Ina Germes-Dohmen, im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2019 den Stellenplan zu erweitern. Bei den Kulturpolitikern herrscht Einigkeit darüber, dass die Kulturabteilung mehr Personal benötigt, da die Aufgaben des Amtes und der Bibliothek in den vergangenen Jahren ständig gewachsen sind. Kontrovers diskutiert wurde allerdings die Frage, wie man den Engpass schnell lösen kann.

Der Vorschlag der CDU beinhaltet unter anderem die Einrichtung einer Stelle auf 450-Euro-Basis. Dies ließe sich relativ schnell umsetzen, meinte Ina Germes-Dohmen. Außerdem regte sie an, eine Stelle für ein Freiwilliges kulturelles Jahr (FkJ) zu schaffen, wo – ähnlich wie bei Sozialprojekten oder im Bereich des Umweltschutzes – freiwillige Mitarbeiter ein Jahr eingesetzt werden können. Allerdings dauere die Umsetzung dieser Idee etwas, erklärte Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese. Man prüfe das jetzt, starten könne dann die Einrichtung des FkJ frühestens in der zweiten Hälfte 2019.

Generell fanden die Ideen der CDU Zustimmung bei den anderen Fraktionen. Jedoch kündigten Ute Straeten (Grüne) wie auch Günter Solecki (Linke) bereits an, einem Mini-Job nicht zuzustimmen. Die Stelle solle mit mindestens 15 Wochenstunden ausgeschrieben werden, damit sie sozialversicherungspflichtig ist. Wichtig ist eine solche Stelle mit wenigen Wochenstunden, damit man für Urlaubszeiten oder in Krankheitsfällen einen Springer zur Verfügung hätte, der kurzfristig eingesetzt werden kann, sagte Bürgermeister Volker Rübo.

Weiterhin wurde eine Aufstockung des Personals für die Bibliothek gefordert. Nach Angaben von Elisabeth Friese ist zusätzlich eine halbe Stelle für den Bereich der Kinder- und Jugendliteratur geplant. Damit will man die Bibliothek als familienorientierte Stadtbücherei ausbauen. Ebenfalls soll die Zusammenarbeit mit Schulen erweitern werden. Zwar erreiche man stets viele Schüler mit dem Sommerleseclub, doch man will darüber hinaus Kinder und Jugendliche stärker für Literatur und andere Medien interessieren. Für ein solch umfangreiches Arbeitsgebiet findet die Stadt allerdings kaum Teilzeitkräfte. Grundsätzlich gilt aus Sicht der Stadt: Mit mehr Personal ist auch eine Ausweitung der Öffnungszeiten des Kulturforums möglich.

Das Thema mehr Personal fürs Kulturamt wird demnächst auch den Haupt- und Finanzausschuss beschäftigen. Der tagt am 4. Dezember.

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