Prozess am Landgericht Angeklagte aus Grefrath und Nettetal bestreiten Kindesmissbrauch

Grefrath/Nettetal · Weil sie einen damals Elfjährigen sexuell missbraucht haben sollen, stehen ein Mann und eine Frau vor Gericht. Sie waren damals ein Paar und bestreiten die Vorwürfe vehement. Wie es jetzt weitergeht.

Vor dem Landgericht in Krefeld müssen sich die beiden Angeklagten verantworten. (Archivfoto)

Vor dem Landgericht in Krefeld müssen sich die beiden Angeklagten verantworten. (Archivfoto)

Foto: Schütz, Marc (msc)

Vor dem Krefelder Landgericht begann jetzt der Prozess gegen eine 31-jährige Frau aus Nettetal und einen 32-jährigen Mann aus Grefrath. Beiden Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in mehreren Fällen vorgeworfen. Konkret sollen die Beschuldigten, die damals ein Paar waren, zwischen 2012 und 2014 einen Jungen bei insgesamt vier Gelegenheiten sexuell missbraucht haben. Das Kind war zu Beginn der angeklagten Taten elf Jahre alt, heute ist er 21.

Die weibliche Angeklagte sagte zur Sache aus und gab an, dass es keinen sexuellen Missbrauch gegeben habe. Der Junge habe lediglich einmal in der Grefrather Wohnung, in der die heute 31-Jährige damals gemeinsam mit dem 32-jährigen Beschuldigten lebte, übernachtet. Dort sei aber „rein gar nichts“ passiert. Ihr früherer, mitangeklagter Lebensgefährte bestätigte nach ihrer Aussage mit Nachdruck diese Version der Ereignisse. Zum Hintergrund: Der heute 21-jährige junge Mann, der die Missbrauchsvorwürfe gegen die beiden Angeklagten erhebt, kam vor gut zehn Jahren in eine Pflegefamilie. Die weibliche Beschuldigte ist das leibliche Kind dieser Pflegeeltern.

Da der Mann und die Frau auf der Anklagebank die ihnen vorgeworfenen Taten vehement abstreiten, wurde beziehungsweise wird der betroffene junge Mann ausführlich im Zeugenstand verhört. Außerdem soll im Laufe einer der kommenden Prozesstage ein psychologischer Gutachter zum Thema „Glaubwürdigkeit des mutmaßlich Geschädigten“ aussagen.

Die Verhandlung wird fortgesetzt. Geplant sind drei weitere Prozesstage. Die Urteile werden voraussichtlich Mitte nächster Woche erwartet.

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