Möllemann brachte Schwung und Optimismus Politik darf nicht nur trocken sein

Und los geht's......: Knapp 200 Besucher auf dem FDP-Neujahrsempfang im Kaarster Bürgerhaus, das dürfte neuer Rekord gewesen sein. An dieser großen Resonanz wird der angekündigte Besuch des FDP-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann einen entscheidenden Anteil gehabt haben. Der Münsteraner gab sich offensiv wie gewohnt, verteidigte seine Idee, die Liberalen sollten einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen. Er verbreitete Sonntag Abend gute Stimmung beim Neujahrsempfang der Kaarster FDP im Bürgerhaus: Landesvorsitzender Jürgen W..Möllemann (vorn links), eingerahmt von Rainer Kryschi (links), Jana Pavlik, Detlev Parr und Jochen Dürrmann (von rechts nach links). NGZ-Foto: L. Berns

Und los geht's......: Knapp 200 Besucher auf dem FDP-Neujahrsempfang im Kaarster Bürgerhaus, das dürfte neuer Rekord gewesen sein. An dieser großen Resonanz wird der angekündigte Besuch des FDP-Landesvorsitzenden Jürgen W. Möllemann einen entscheidenden Anteil gehabt haben. Der Münsteraner gab sich offensiv wie gewohnt, verteidigte seine Idee, die Liberalen sollten einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen. Er verbreitete Sonntag Abend gute Stimmung beim Neujahrsempfang der Kaarster FDP im Bürgerhaus: Landesvorsitzender Jürgen W..Möllemann (vorn links), eingerahmt von Rainer Kryschi (links), Jana Pavlik, Detlev Parr und Jochen Dürrmann (von rechts nach links). NGZ-Foto: L. Berns

Jürgen Kryschi, FDP-Stadtverbandsvorsitzender Kaarst-Büttgen, wusste, wozu der hohe Besuch gut ist: "Wir brauchen den tatkräftigen Landesvorsitzenden eindeutig zur tatkräftigen Unterstützung", gab er gegenüber der NGZ zu verstehen. Kryschi, der in den Klubräumen des Bürgerhauses "viele neue Gesichter" entdeckte, begrüßte unter anderem den Stadtkämmerer und FDP-Mann Heinz Dieter Vogt, der "fest auf dem Geld sitzt, was uns Liberalen immer gut gefällt". Und er verbreitete Optimismus: Nach dem Erfolg bei der Landtagswahl gehe man davon aus, dass sich die gute Entwicklung fortsetzt.

Der Bundestagsabgeordnete Detlev Parr mahnte, in punkto BSE "alle Wege zu gehen, die der Sache dienen" und sprach sich dafür aus, die Gen- und Biotechnologie in bestimmten Grenzen zu nutzen. Dann, um 17.45 Uhr kam er, pünktlich auf die Minute: Jürgen W. Möllemann wirkte kraftstrotzend, er betrat den Klubraum, als wäre er eine Arena und sorgte auf Anhieb für heitere Mienen. Nach seiner Begrüßung, die er auch an die "Andersgläubigen" richtete - Bürgermeister Franz-Josef Moormann (CDU) gehörte dazu - kam er von der Karnevalssitzung, bei der die gereichten Spirituosen mindestens 18 Prozent gehabt hatten, übergangslos auf die Zielmarke von 18 Prozent zu sprechen, die er für die kommende Bundestagswahl ins Gespräch gebracht hatte.

Diese 18 Prozent bezeichnete Möllemann als "Zielmarke in einer sich wandelnden Parteienlandschaft". Er verwies auf Länder wie Belgien und Dänemark, wo die Liberalen bei ähnlichen Problemen und mit vergleichbaren Lösungsvorschlägen teilweise über 30 Prozent der Wählerstimmen für sich verbuchen könnten. Der Landesvorsitzende freute sich zwar über den Erfolg bei der Landtagswahl, allerdings sei es nicht zu einer Veränderung der Regierung gekommen. Der Grund hierfür: "Auf Grund der Intervention aus Bonn hat Wolfgang Clement nicht das tun dürfen, was er tun wollte."

Die logische Konsequenz für Möllemann: "In Berlin für eine vernünftige Regierung sorgen." Die 18 Prozent seien nicht aus der Luft gegriffen - diejenigen, die FDP wählen, gewählt haben oder sich vorstellen können, sie zu wählen, ergebe ein Potenzial von 26 Prozent. Möllemann sprach sich für einen eigenen FDP-Kanzlerkandidaten aus - das bringe der Partei zusätzliche Beachtung. Er geht davon aus, dass der Bundesparteitag, der am 4. und 5. Mai in Düsseldorf tagt, eine entsprechende Entscheidung trifft.

Was der FDP besonders am Herzen liegt: Bildungspolitik sowie eine Verkehrspolitik, die die Mobilität fördert, statt sie zu behindern. Sein Kredo, das er glaubwürdig vertrat: "Politik darf nicht nur knochentrocken sein - da muss auch ein Augenzwinkern erlaubt sein." Zudem dürfe man sich nach einer Bauchlandung nicht hängen lassen. Möllemann sprach nicht nur, er schrieb auch - sich ins Goldene Buch der Stadt ein. barni

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