Kaarst Neue Plastik für den Stelenweg

Kaarst · Der Essener Bildhauer Jörg W. Schirmer stellt im Kaarster Rathaus aus und schenkt gemeinsam mit der Firma van den Bongard der Stadt einen "Himmelsstürmer" für den Stelenweg.

 So ähnlich wird er aussehen - der „Himmelsstürmer“ von Kaarst.

So ähnlich wird er aussehen - der „Himmelsstürmer“ von Kaarst.

Foto: Klaus Stevens

Sie sind aus Schichtholz aufgebaut und äußerst fein geschliffen. Oder grob behauen und naturbelassen. Doch eines haben alle Figuren gemeinsam: Sie sind voluminös und haben riesige Füße. Vor allem letztgenannte sind das Markenzeichen der Kunst von Jörg W. Schirmer, Holz-Bildhauer und Maler aus Essen, der an der Kunstakademie in Düsseldorf studiert hat und fünf Jahre später Meisterschüler von Markus Lüpertz war.

Der Kaarster Kulturmanager Klaus Stevens hat den 44-Jährigen bei den "Kunstpunkten" in Düsseldorf kennen gelernt und war gleich so angetan von den Holzarbeiten, dass er ihn für eine Ausstellung in Kaarst gewonnen hat. Und nicht nur das: Schirmer wird einen "Himmelstürmer" zum Kaarster Stelenweg beitragen. Seine Plastiken sind normalerweise aus Holz, die Kaarster Arbeit aber wird aus Metall gefertigt.

"Ich habe noch nie reproduzierbare Kunstwerke gemacht", sagt Schirmer, "finde das jetzt aber so spannend, dass ich überlege, ob ich nicht mal Multiples mache". Nur in der Arbeitsweise bliebt er sich treu: Die Figur wird in Schichten entstehen.

Etwa 36 an der Zahl - "wenn ich das der Werkstatt zumuten kann", schränkt er lachend ein. Zurzeit steht der "Himmelsstürmer" als Prototyp in Holz in seinem Essener Atelier, die endgültige Arbeit wird in der Kaarster Firma van den Bongard fertiggestellt. Künstler und Handwerker treten gemeinsam als Sponsoren auf. Kein Wunder, dass Klaus Stevens schwärmt: "Eine bisher einmalige Kooperation."

Den Standort für die Figur hat Schirmer gemeinsam mit Stevens ausgesucht. Am Regionalbahnhof in Büttgen soll sie auf einer Stele den "Sprung in den Himmel oder wohin der Betrachter es möchte" (Schirmer) markieren. Der Bildhauer, der übrigens ein Ururenkel des Landschaftsmalers Johan Wilhelm Schirmer ist, dem zum 200. Geburtstag eine umfangreiche Ausstellung im Neusser Clemens-Sels-Museum gewidmet wird, freut sich jedenfalls über den Standort auch deswegen, weil dort viele Menschen unterwegs sind.

Nicht nur mit seinem "Himmelsstürmer" bringt der Künstler eine Neuheit nach Kaarst. Eine Ausstellung von neueren Arbeiten von ihm - diese aber dann vor allem aus seinem eigentlichen Arbeitsmaterial Holz - eröffnet in Kaarst einen neuen Kunst-Schauplatz: in der Rathausgalerie in Kaarst. Neben dem Ausstellungsprogramm in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen wird damit durch den Kulturbereich eine neue temporäre Galerie in der Stadtmitte Kaarst geschaffen.

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