Kaarst BUND: "Ikea soll Chance am Altstandort nutzen"

Kaarst · Die BUND-Ortsgruppe Neuss-Kaarst hat die neuesten Entwicklungen zum Thema "Ikea"-Umzug aufgegriffen und zu einem Appell an Politik und Verwaltung genutzt, das Möbelhaus doch am bisherigen Standort an der Düsselstraße zu belassen.

 Für "Ikea" ist der Standort an der Düsselstraße zu klein.

Für "Ikea" ist der Standort an der Düsselstraße zu klein.

Foto: lber

Die Bezirksregierung hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass das Land aller Voraussicht nach kein Geld für den Neubau der Gewerbegebietserschließungsstraße K 37n zur Verfügung stellen wird. Für den Bau der K 37n fehlen dem Kreis als Baulastträger rund neun Millionen Euro. Jetzt bleibe zu hoffen, dass die Politik im Kreistag nicht auf die Idee komme, die Kosten für die Straße zusammen mit der Stadt Kaarst komplett zu übernehmen, heißt es vonseiten des BUND. Und weiter: "Diese Millionen würden die Haushalte in Zukunft unnötig stark belasten."

Nach wie vor, sagen die Naturschützer, gehe es darum, dass ein Unternehmen seine überdimensionierten Flächenvorstellungen durchsetzen wolle und Kaarster Politiker hypnotisiert auf den Namen Ikea starrten. Ob "Ikea" tatsächlich ein so großer Steuerzahler wie bislang behauptet sei, dürfe angesichts der Tatsache, dass in Kaarst — etwa im Bereich der Gebäudereinigung — mit Subunternehmen zusammenarbeite, bezweifelt werden.

Der BUND geht davon aus, dass sich "Ikea" ohne weiteres am Altstandort vergrößern kann, wenn auf dem Grundstück ein Parkhaus gebaut würde. Die freiwerdenden Flächen, so der Vorschlag, könnten dann mit neuen Verkaufsflächen bebaut werden. Das, heißt es weiter, habe mehrere Vorteile.

Unter anderem werde Holzbüttgen als Wohnstandort nicht durch ein Gewerbegebiet und den entstehenden Verkehr erdrückt bzw. von Immissionen belastet. Zum anderen bleibe der Landwirtschaft guter Ackerboden erhalten. Auch sei unter der Freifläche, auf der das neue Ikea-Haus entstehen soll, anscheinend eine eisenzeitliche Siedlung gefunden worden. Und: Auf Holzbüttgener Seite bestehe die Chance, von der Morgensternsheide einen Grünkorridor bis zum Nordkanal zu entwickeln.

(NGZ)
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