Kaarst Ausstellung zeigt Kunst zum Ausleihen

Kaarst · In der Volkshochschule sind seit Mittwoch 92 der insgesamt rund 190 Werke aus der Kaarster Artothek ausgestellt. Für kleines Geld können sich Bürger aus der Region dort Originale bekannter Kaarster Künstler borgen.

 Dagmar Treger, Vorsitzenden der VHS-Verbandsversammlung, und Dorothee Kraus vom städtischen Bereich "Kultur" wollen die Artothek populärer machen.

Dagmar Treger, Vorsitzenden der VHS-Verbandsversammlung, und Dorothee Kraus vom städtischen Bereich "Kultur" wollen die Artothek populärer machen.

Foto: Lothar Berns

Kunst — so einfach ausleihen wie Bücher: So griffig der Slogan für die Artothek der Stadt Kaarst auch ist, so unbekannt dürfte vielen Kaarstern dieses seit 1986 bestehende Angebot sein. Nicht zuletzt, um der Artothek zu der Popularität zu verhelfen, die sie eigentlich verdient hat, werden bis zum 10. November in der Volkshochschule 92 der insgesamt rund 190 Werke ausgestellt.

Die Ausstellung wurde von Dagmar Treger, der Vorsitzenden der VHS-Verbandsversammlung, eröffnet. "Wir haben keine städtische Bücherei, wohl aber eine Artothek. Was soll das? Ist das nicht Luxus? Wer kennt sie überhaupt?" Dagmar Treger weiß, dass es in Zusammenhang mit der Artothek Erklärungsbedarf gibt. Sie hofft, dass die Ausstellung in einer Bildungseinrichtung dazu beiträgt, die Artothek populärer zu machen.

Ein ganz entscheidender Vorteil ist: Während die Bilder — und einige Objekte, die aber im Rahmen dieser Ausstellung nicht gezeigt werden — in der Artothek im Souterrain des Kaarster Rathauses vor allem platzsparend untergebracht sind, kann der Besucher im VHS-Haus die Bilder aus der erforderlichen räumlichen Distanz aus betrachten. Die Arbeiten sind nach und nach zusammengetragen worden. Dagmar Treger gab zu verstehen, dass es Ziel sei, die in der Städtischen Galerie stattfindenden Ausstellungen durch Ankäufe zu dokumentieren — und dass dazu aber häufig das Geld fehle.

Die Ankauf- und Auswahlkommission entscheidet, welche Kunstwerke erworben werden. Im VHS-Haus sind jetzt Werke von sehr vielen bekannten Kaarster Künstlern zu sehen, beispielsweise von Burkhard Siemsen, Martel Wiegand, Rose Köster, aber auch von Klaus Büschgens, Lilo Jusczyk, Helga Weidenmüller, Ursula Ringes-Schages, Ada Blochwitz, Antonia Dombrowsky, Horst Schuwerack und vielen mehr. Aber die Stadt hat die Auswahl noch erweitert — durch Ankäufe von Künstlern, die erst seit kurzem durch Ausstellungen auf sich aufmerksam gemacht haben wie zum Beispiel Maria Hoeveler. Da tauchen Namen von Künstlern auf, die schon seit Jahren nicht mehr in Kaarst leben, wie Franziska Abu Shibika. Andere Namen dürften selbst Kunstinteressierten gänzlich unbekannt vorkommen, wodurch der Besuch der Ausstellung noch spannender wird.

Wem ein Bild gefällt, der kann es bis zu sechs Monaten lang ausleihen. Drei Euro pro Monat kostet das. Ausleihberechtigt sind Kunstinteressierte ab dem vollendeten 15. Lebensjahr, die in den Kreisen Neuss oder Viersen oder in den Städten Düsseldorf, Krefeld oder Mönchengladbach leben.

Ansprechpartnerin im Rathaus ist Dorothee Kraus unter der Telefonnummer 02131 987 227. Und wenn sich jemand in ein Bild unsterblich verliebt? "Wenn es eine Leihgabe ist, kann mit dem Künstler über einen Kauf gesprochen werden. Wenn das Bild im Besitz der Stadt ist, besteht nur die Möglichkeit, es immer wieder auszuleihen", sagt Dorothee Kraus.

Die Ausstellung im Kaarster VHS-Haus, Am Schulzentrum 18, kann von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden.

(barni)
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